FDPBildungspolitik

BAföG-System neu denken

Nicola Beer
22.07.2014

FDP-Generalsekretärin Nicola Beer hat die geplante schwarz-rote Reform der Ausbildungsförderung als mutlos kritisiert und eine grundlegende Neukonzeption verlangt. Die Liberale plädierte für ein elternunabhängiges BAföG, das jedem Studierenden eine Ausbildungsförderung ermögliche, unabhängig von der finanziellen Lage der Eltern und ohne komplizierte Nachweispflichten. "So stellen wir sicher, dass alle jungen Studierenden die gleichen Chancen haben", betonte sie.

Für die FDP-Generalsekretärin ist klar: "Gut ausgebildete junge Menschen sind die Zukunft unseres Landes. Sie müssen im Mittelpunkt der Ausbildungsförderung stehen." Deshalb sei eine neue Zeitrechnung, die sich an die Realitäten anpasse, dringend nötig. Eine einfache Reparatur an den BAföG-Sätzen, wie es die Große Koalition plane, werde den Studierenden heute nicht mehr gerecht.

Beer kritisierte, dass bislang gerade die Studierenden aus der breiten Mittelschicht der Gesellschaft von der Förderung ausgeschlossen seien, ohne auf Unterstützung ihrer Eltern zählen zu können. "Viele von ihnen müssen zusätzlich zum Studium Nebenjobs annehmen und verlieren so wertvolle Zeit im Wettbewerb mit anderen Studierenden", gab sie zu bedenken. Die Liberale stellte klar: "Wenn wir mit Ausbildung und Bildung die Zukunft unseres Landes gestalten wollen, müssen wir weg von einer reinen Mittelerhöhung und hin zu einer grundlegenden Reform."

Ein Systemwechsel muss her

Für die Liberalen seien Studierende selbstbestimmte, erwachsene Menschen, die sich eigenständig für eine hochwertige Berufsausbildung entschieden, unterstrich Beer. Sie schlug deshalb einen Systemwechsel vor, bei dem die Studierenden nicht mehr Teil der elterlichen Bedarfsgemeinschaft wären und stattdessen die Ausbildungsförderung direkt gewährt bekämen.

Zum FDP-Konzept gehörten ein nicht rückzahlpflichtiger Grundbetrag in Höhe von 300 Euro, der die bisher an die Eltern gezahlten Leistungen zusammenfasst und unmittelbar dem Studierenden zugutekommt, sowie ein zinsgünstiges und -stabiles Darlehen in Höhe von 500 Euro monatlich. Dieses sollte im Laufe des Erwerbslebens unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit zurückgezahlt werden. "Damit bauen wir Bürokratie ab und schaffen mehr Transparenz sowie mehr Planungssicherheit für die Studierenden", führte Beer aus.

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