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Die Proteste sind noch nicht zu Ende

HongkongDie Regenschirm-Bewegung in Hongkong. Bild: Stiftung für die Freiheit
12.12.2014

Der Druck auf die Regenschirm-Revolution in Hongkong nimmt zu: Die Behörden räumen Protestcamps und haben führende Figuren verhaftet, unter anderem den "Vater der Demokratie" in Hongkong, Martin Lee. Im Interview mit freiheit.org sprach der China-Analyst der Stiftung für die Freiheit, Armin Reinartz, über die Zukunftschancen der Bewegung. Für ihn ist die Botschaft der vielen Banner mit "Wir kommen wieder" eindeutig: So leicht werden die Bürger ihre Forderungen nicht aufgeben.

Trotz der Auflösung der Camps seien die Proteste sicherlich nicht am Ende, machte Reinartz deutlich. "Tatsächlich wäre auch ohne die zwangsweise Auflösung eine strategische Neuorientierung nötig gewesen", gab der Stiftungsexperte zu bedenken. Die Demonstrationen hätten bisher ein wichtiges Zeichen gesetzt und vor allem zu einer politischen Mobilisierung der jungen Generation in Hongkong beigetragen. "Wenn die Hauptkräfte der Bewegung das Momentum strategisch ausrichten können, könnte das massive Effekte auf die politische Landschaft und die Wahlen zum neuen obersten Verwaltungsbeamten 2017 sowie die Wahlen zum Legislativrat haben", erklärte er. Peking und das Pro-Peking Lager würden versuchen, dies zu verhindern.

Dabei sei internationale Aufmerksamkeit ein wichtiger Faktor, um die Hongkonger Behörden zu einem moderateren Vorgehen anzuhalten. "Besuche von internationalen Repräsentanten stärken zudem das Gefühl der Demonstranten, mit ihren Forderungen nach Selbstbestimmung, Rechtsstaatlichkeit und Einhaltung von Menschenrechten nicht alleine zu stehen", hob Reinartz hervor. Hongkongs pro-demokratische Kräfte seien Teil einer globalen Bewegung, über alle Grenzen und Interessen nationaler, autoritärer Eliten hinweg. "Das sollten Liberale und Demokraten jedweder Couleur den Hongkonger Bürgern und der Kommunistischen Partei in Peking auch zeigen."

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