FDPInterview

Kompromisszwang war gestern

Nicola Beer
25.04.2014

Im Interview mit den "Bremer Nachrichten" hat FDP-Generalsekretärin Nicola Beer das vielfältige Menschenbild der Liberalen hervorgehoben und Einblicke in den liberalen Neustart gegeben. "Wir gehen zurück an die Basis. Wir zeigen unsere große Vielfalt – die FDP, das sind Frauen und Männer aller Alters- und Berufsgruppen", erklärte Beer. Inhaltlich liege der Fokus auf Bildung, sozialer Marktwirtschaft und Bürgerrechten. "Das ist FDP pur, ohne den Zwang zu Kompromissen."

Beer zeigte sich vom Konzept des neuen FDP-Parteichefs Christian Lindner überzeugt und von der guten Stimmung an der Basis ermutigt. "Mir war und ist klar, dass das eine ganz besondere Herausforderung ist", betonte sie. Der Neustart sei anstrengend und auch risikoreich, aber insbesondere eine große Chance. Die FDP-Generalsekretärin unterstrich: "Wir sind auf einem guten Weg, und ich investiere all meine Kraft in diesen Wandel."

2017 zurück in den Bundestag

Die anstehende Europawahl am 25. Mai sei ein wichtiger Meilenstein, den es mit ganzer Kraft anzugehen gelte. "Doch die eigentliche Aufgabe ist, den Wiedereinzug in den Bundestag zu organisieren", stellte Beer klar. Zuvor gebe es noch eine Reihe anderer wichtiger Wahlen, beispielsweise die Landtagswahl 2015 in Bremen. "Ganz klar ist: In vier bis fünf Monaten kann ein Erneuerungsprozess nicht abgeschlossen sein. Wir müssen die Nerven behalten", so die Liberale.

Denn für Beer ist klar: Die liberale Stimme im Bundestag fehlt eindeutig. "Wir erleben nur noch eine Politik auf Pump. Wir sehen, dass nur noch umverteilt, aber nichts mehr erwirtschaftet wird", kritisierte sie. Dabei brauche Deutschland dringend Investitionen in Bildung und Infrastruktur und keine Wählergeschenke, so die FDP-Generalsekretärin.

Liberale setzen auf Bürgernähe

Beer verwies darauf, dass die FDP in der außerparlamentarischen Opposition zur Kenntnis nehmen müsse, dass die Medien ihre Positionen nicht immer transportierten. "Das müssen wir jetzt aushalten. Wir suchen direkt das Gespräch mit den Bürgern", erklärte sie. Die Aufgabe sei es, die FDP zu einer Partei zu machen, die von den Menschen nicht nur wegen ihrer Vernunft gewählt werde, sondern auch Sympathie ausstrahle.

Dabei müsse gezeigt werden, "welche Menschen für diese Partei stehen und welches Menschenbild sie hat", so Beer. "Dass zur FDP ganz viele Menschen von nebenan gehören, die sich vor Ort engagieren, darunter auch etwa 3500 Neumitglieder – alle zusammen sympathische und kompetente Menschen, die sich ehrenamtlich sehr einsetzen, damit Bürger in diesem Land selbst entscheiden können und nicht ständig bevormundet werden."

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