29.08.2014FDPFDP

LINDNER-Interview: Die Wahl ist längst nicht verloren

Berlin. Der FDP-Bundesvorsitzende CHRISTIAN LINDNER gab der „Bild“ (Freitag-Ausgabe) das folgende Interview. Die Fragen stellten RALF SCHULER und ROLF KLEINE:

Frage: Kommenden Sonntag droht den Liberalen bei der Landtagswahl in Sachsen die nächste Schlappe – und der Verlust der letzten Regierungsbeteiligung. Ist die FDP damit endgültig erledigt?

LINDNER: Die Wahl ist längst nicht verloren. Bei der Kommunalwahl im Mai hatten wir über 5 Prozent. Am Sonntag geht es um Sachsen. Ohne FDP hat die CDU im Bund bürgerliche Werte wie Freiheit und Eigenverantwortung, Solidität und Leistungsgerechtigkeit der SPD geopfert. Sachsen darf nicht wie Berlin werden. Um das Schicksal der FDP geht es im Herbst 2017. Dann müssen wir wieder fit sein...

Frage: ...wofür es bisher keinerlei Anzeichen gibt.

LINDNER: Das sehe ich anders! Die bürgerliche Mitte ist verwaist. Man weiß gar nicht mehr, wo CDU aufhört und SPD anfängt. Keiner denkt an die Kinder und Enkel, für deren Zukunft heute in Schulen, Straßen und neue Technologie investiert werden müsste. Stattdessen wird das Geld für Subventionen und Wahlgeschenke verteilt. Wir treten an, das wieder zu ändern.

Frage: Dumm nur, dass kaum noch jemand zuhört – und die FDP als nicht mehr im Bundestag vertretene Partei z. B. nicht mehr in den TV-Nachrichten vorkommt. Ist ein Comeback so überhaupt möglich?

LINDNER: Ja, aber es dauert länger. Wenn in der Tagesschau politische Nachrichten kommen, sieht man als Opposition vor allem die Linkspartei. In den Debatten kämpft keiner für mehr Eigenverantwortung und Marktwirtschaft. Dabei kann es nicht bleiben. Wir stehen gegen die weitere Sozialdemokratisierung Deutschlands.

Social Media Button