FDPFreiburger Rede

Lindner lobt Gaucks Plädoyer für Markt und Wettbewerb

Joachim GauckJoachim Gauck sprach über den Wert der Freiheit, die Vorzüge von Markt und Neoliberalismus.
24.03.2014

Bundespräsident Joachim Gauck hat in seiner „Freiburger Rede“ anlässlich des Jubiläums des Walter-Eucken-Instituts über den Wert der Freiheit und die Vorzüge von Markt und Neoliberalismus gesprochen. FDP-Chef Christian Lindner unterstützt die Thesen von Gauck. Joachim Gauck leiste einen beeindruckenden Beitrag zur Verteidigung des Liberalismus, der nichts mit einer Ellbogenmentalität oder sozialen Kälte zu tun hat.

 

Bundespräsident Joachim Gauck hat in seiner Rede mehr wirtschaftlichen Wettbewerb und Eigeninitiative in Deutschland gefordert – und zugleich mehr Chancengleichheit angemahnt. Er warnte vor der Gefahr eines zu stark regulierenden Staates. Mit Verweis auf die Freiburger Schule nannte er es merkwürdig, dass der Begriff "neoliberal" heute so negativ besetzt sei. Er wünsche sich in der öffentlichen Debatte „mehr intellektuelle Redlichkeit - und auch etwas mehr historisches Bewusstsein und Anerkennung für das breite Spektrum des Liberalismus."

FDP-Parteichef Christian Lindner unterstützt die Thesen von Bundespräsident Joachim Gauck, die er in seiner Rede in Freiburg aufgestellt hat. "Der Bundespräsident spricht aus, was heute zu oft vergessen wird: Gesellschaftliche Freiheit und wirtschaftliche Freiheit gehören zusammen. Der Staat muss einen fairen Rahmen setzen, aber er darf die Eigenverantwortung der Menschen nicht verdrängen", sagte Lindner dem Tagesspiegel.

Liberale wollen den Staat als Partner, nicht als Vormund

Liberale wollten den Staat als Partner, nicht als Vormund. Joachim Gauck leiste einen beeindruckenden Beitrag zur Verteidigung des Liberalismus, der nichts mit einer Ellbogenmentalität oder sozialen Kälte zu tun hat, sondern mit Eigenverantwortung und fairem Wettbewerb, sagte der FDP-Chef weiter.

"Unser Staatsoberhaupt hat damit einem politischen Zeitgeist widersprochen, der auf Bürokratie, Umverteilung und Bevormundung setzt. So wird die Eigenverantwortung der Menschen unterschätzt und der Staat überfordert. Soziale Absichten der Politik garantieren aber keine sozialen Ergebnisse. Wenn der Bundespräsident die Vordenker der Sozialen Marktwirtschaft würdigt, dann ist dies insbesondere eine Mahnung an die Große Koalition, marktwirtschaftliche Impulse zu setzen statt auf Pump Gefälligkeitspolitik zu machen", sagte Lindner.

Hintergrund

Vor 60 Jahren wurde das Walter Eucken Institut, die Freiburger Schule des Ordoliberalismus, gegründet. Walter Eucken wies dem Staat die Pflicht einer strikten Ordnungspolitik zu und trat für Preisniveaustabilität, stabile Währung, mit der Haftung gekoppeltes Privateigentum und regelgebundenen Wettbewerb ein. Damit schuf er die Grundlagen für die Soziale Marktwirtschaft.

Anlässlich des Jubiläums hielt Bundespräsident Joachim Gauck sein Plädoyer für Markt und Wettbewerb. Vorbehalten gegen Marktwirtschaft und Liberalismus müsse entgegengetreten werden, denn freier Markt und freier Wettbewerb seien die Eckpfeiler der Demokratie, sagte Gauck am Donnerstag in Freiburg. Der ehemalige DDR-Bürgerrechtler beklagte, dass der Begriff Neoliberalismus in Deutschland so negativ besetzt sei, obwohl sich dieser doch gegen den "Laissez-faire"-Kapitalismus des 19. Jahrhunderts wende.

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