FDPGenerationengerechtigkeit

Rentensystem für die Zukunft

Christian Lindner
11.04.2014

FDP-Chef Christian Lindner hat die Konsequenzen der Rente mit 63 durchleuchtet und für ein flexibles Rentensystem nach schwedischem Vorbild plädiert. Bei "Anne Will" diskutierte der Liberale am Mittwoch das Thema "Koalitions-Zoff um Rente mit 63 - Kippt jetzt das ganze Projekt?". Für ihn ist klar: "Vom Rentenpaket profitiert nur eine Generation, und zwar die, die jetzt mit 63 in Rente gehen können." Eine faire Rentenpolitik müsse aber alle Generationen berücksichtigen.

In der Diskussion stellte Lindner klar, wie teuer das Rentenpaket der Großen Koalition für künftige Generationen werden könne. Viele, vor allem jüngere, Menschen würden für die schwarz-roten Wahlgeschenke zahlen müssen, warnte er. "2017 sind die Reserven der Rentenkassen aufgebraucht, und neues Geld muss her", erläuterte der FDP-Chef. Er rief die Bundesregierung auf, bei Rentenbeschlüssen auch die Interessen der Enkelgeneration miteinzubeziehen.

Darüber hinaus machte sich der FDP-Chef für Fortschritt beim deutschen Rentensystem stark. "Ich finde es nicht innovativ, ein fixes Renteneintrittsalter zu haben", kritisierte Lindner und verwies auf die Vielfalt der Menschen, die verschiedene Berufe und Lebensweisen hätten. Er schlug vor, das Rentensystem stärker am schwedischen Modell ohne fixes Renteneintrittsalter zu orientieren. Dort dürfen auch jüngere Arbeitnehmer, die aus der betrieblichen, gesetzlichen und privaten Altersvorsorge ihren Lebensunterhalt bestreiten können, schon in Rente gehen. "Solche kreativen Lösungen, die die Menschen ernst nehmen, müsste man diskutieren", forderte Lindner.

Hintergrund

Mit dem Vorhaben von SPD-Arbeitsministerin Andrea Nahles, auch Zeiten der Kurzzeitarbeitslosigkeit auf die erforderlichen 45 Beitragsjahre anzurechnen, entbrannte ein heftiger Streit in der Öffentlichkeit über die Rente mit 63. Auch beim Koalitionspartner CDU/CSU treffen die Pläne der SPD inzwischen auf Widerstand. Die Liberalen lehnen das schwarz-rote Rentenpaket ab und fordern solide, zukunftsfeste Ansätze in der Sozialpolitik, die auch den jüngeren Generationen gerecht werden.

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