StiftungKampfjet-Abschuss

Russische und türkische Liberale warnen vor Eskalationsspirale

KremlWie wird die Vergeltung Russlands ausssehen?
26.11.2015

Die Beziehungen zwischen Moskau und Ankara sind nach dem Abschuss des russischen Kampfjets im türkisch-syrischen Grenzgebiet auf einem Tiefpunkt. Die Zuspitzung des Konflikts zwischen der Türkei und Russland war absehbar, meint die Redaktion der Stiftung für die Freiheit. Türkische Warnungen an Russland wegen wiederholter Verletzungen des türkischen Luftraums durch die russische Luftwaffe wurden nicht beachtet, ebenso wie die türkischen Proteste gegen russische Angriffe auf die turksprachige Minderheit in Nordwest-Syrien. Die Redaktion der Stiftung für die Freiheit hat liberale Stimmen zur Lage nach dem Kampfjet-Abschuss eingesammelt.

„In Zeiten einer sich anbahnenden ‚Großen Koalition‘ gegen den Terror des ‚Islamischen Staates‘ (IS) ist jedoch eines klar: niemandem ist mit den jüngsten Verwicklungen mehr gedient als genau diesem: dem  IS", sagt beispielsweise Hans-Georg Fleck, Projektleiter der Stiftung für die Freiheit in Istanbul. Zhanna Nemzowa, Journalistin der Deutschen Welle und Tochter des ermordeten Oppositionspolitikers Boris Nemtsov, kommentiert: "Wen hält Putin hier für Komplizen? Die NATO? Oder doch nicht? Bald wird es so sein: Jeder der gegen Putin ist, ist Komplize der Terroristen."

Julius von Freytag-Loringhoven, Projektleiter der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Moskau, fürchtet, der Abschuss des russischen Bombers werde das türkisch-russische Verhältnis tiefgreifend zerrütten. Bis vor kurzem gute Partner als ‚Bad Boys‘ am Rande Europas, hätten sich die Präsidenten der beiden Länder über die Syrienpolitik zerstritten. Schon der Bau der erst im vergangenen Jahr beschlossenen Pipeline ‚Turkish Stream‘ zwischen Russland und der Türkei wurde im September darüber auf Eis gelegt.

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