FDPRechtspopulismus

AfD weckt demokratiefeindliche Geister

Wolfgang KubickiWolfgang Kubicki übt Kritik an der AfD-Vorsitzenden Frauke Petry
13.09.2016

In einem Interview hat die AfD-Vorsitzende Frauke Petry angekündigt, den Begriff "völkisch" rehabilitieren zu wollen. Für FDP-Vize Wolfgang Kubicki ist jedoch klar: Der historische Zusammenhang mit rassistischen Ideologien lässt sich nicht leugnen. Die AfD und deren Chefin weckten "mit ihrer gefährlichen Geschichtsvergessenheit nur längst vergessen geglaubte, demokratiefeindliche Geister", kritisiert der Freidemokrat.

Über Petrys Vorstoß kann Kubicki nur den Kopf schütteln: "Hat Frau Dr. Petry in ihrer Funktion als selbsternannte Diskurspolizei nun darüber zu bestimmen, ob Adjektive negativ besetzt sind, oder sollten wir diese nicht lieber an historischen Realitäten messen?" Die naturalistisch-nationalistischen Assoziationen des Wortes seien eindeutig belegt, verdeutlicht der FDP-Vize.

Dass die AfD solche Bedenken mit der Warnung vor einem Bürgerkrieg in Deutschland von sich weise, zeige das eigentliche Ziel dieser Partei: Menschen und Kulturen zu spalten. "Wer sich nicht klar von rassistischen Ideologien abgrenzt, muss damit leben, auch als völkisch-rassistische Bewegung wahrgenommen zu werden", unterstreicht Kubicki. Er rügt, dass das AfD-Narrativ, "sich selbst immer als Opfer von Medien und politischer Klasse aufzuspielen, in diesem Zusammenhang einfach nur dreist" sei.

Hintergrund

Im Interview mit der "Welt am Sonntag" hatte sich Petry beschwert, dass der Begriff "völkisch" ständig in einem negativen Kontext benutzt werde. Sie kritisierte, dass etwa der Duden-Verlag das Wort als nationalsozialistisch und rassistisch einstufe. Ihren Beteuerungen hierzu folgten Warnungen über einen Bürgerkrieg, der angeblich durch Zuwanderung ausgelöst werden könnte.

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