StiftungDigitalisierung und Infrastruktur

Anreize für Investitionen in Glasfaser richtig setzen

Deutschland braucht den BreitbandausbauDeutschland braucht den Breitbandausbau
24.03.2017

Die Vernetzung aller Lebensbereiche macht einen Infrastruktur-Ausbau mit schneller Glasfaser dringend erforderlich. Investitionen in Breitbandnetze müssen sich jedoch rechnen. Daniel Zimmer, Leiter des Zentrums für Rechtsökonomie der Universität Bonn, nimmt eine mögliche Deregulierung des Netzzugangs unter die Lupe und fordert, Anreize richtig zu setzen. "Der Technologiestandort Deutschland braucht ein starkes informationstechnisches Rückgrat, um wettbewerbsfähig zu bleiben", betont er.

Die Bundesnetzagentur stehe vor einer anspruchsvollen Aufgabe: Schätzungen gingen dahin, dass eine flächendeckende Versorgung der Bundesrepublik mit schneller Glasfaser etwa 100 Milliarden Euro kosten könnte, berichtet Zimmer. "Der Bund wird nur einen Bruchteil hiervon mit Zuschüssen decken. Der Regulierer hat deshalb im Auge zu behalten, dass Netzinvestitionen sich für private Unternehmen lohnen müssen", erklärt er. Zimmer analysiert vor diesem Hintergrund ein Konsultationsdokument der Behörde zur künftigen Regulierung von Glasfasernetzen.

Die digitale Wettbewerbslandschaft habe sich grundlegend verändert: Heute bestehe in weiten Teilen Deutschlands bei der Versorgung mit Internetanschlüssen keine Monopolsituation mehr. "Vielmehr sind große Gebiete parallel durch das Breitbandnetz der Deutschen Telekom und die internetfähigen Netze der Kabelfernsehnetz-Betreiber erschlossen. In immer mehr Gemeinden schaffen weitere Anbieter, beispielsweise Stadtwerke, schnelle Internetzugänge", erläutert Zimmer. Deshalb könnte eine mögliche Liberalisierung der Zugangsansprüche, beziehungsweise eine regional flexible Gestaltung der Entgelte für die Mitnutzung durch Konkurrenten, aus seiner Sicht ein sinnvoller Anreiz für Investitionen in Glasfasernetze sein.

Social Media Button