FDPWiederaufnahme des Schulbetriebs

Aus der Corona-Krise darf keine Bildungskrise werden ​

Kind, Schulrucksack, SchuleNach wochenlangem Schulunterricht am Küchentisch sollen nun nach und nach immer mehr Kinder in die Schule zurückkehren. Doch die sind schlecht vorbereitet.
28.04.2020

Küchentisch statt Klassenzimmer: So sah für viele Kinder und Jugendliche der Lernalltag in den letzten Wochen aus. Ganz vorsichtig versuchen auch die Schulen in Deutschland nach wochenlangem Corona-Stillstand wieder zurück in eine Art Regelbetrieb zu finden. Doch die sind schlecht vorbereitet. "Zu spät" kämen die Beratungen der Kultusministerkonferenz, kritisiert FDP-Vize Katja Suding. FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg erwartet, dass die Kultusministerkonferenz "jetzt auch wirklich praktikable Vorschläge macht. Es gab Wochen Zeit dafür und es ist sehr wichtig, hier gute Lösungen zu finden." Denn: Hier gehe es auch um Bildungsgerechtigkeit.​

"Wie können wir verantwortlich schrittweise wieder Schulunterricht ermöglichen", muss ihrer Ansicht nach im Mittelpunkt der Beratungen stehen. "Es geht darum, wie wir allen Kindern gute Bildung geben und gerade auch die Kinder, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, wie wir die nicht zurückfallen lassen, wenn sie keinen Unterricht bekommen. Und das ist alle Mühe und Kreativität wert". Alles, was dazu beitragen könne, Gesundheitsschutz mit Bildung zu verbinden, sei die Erwägung von beispielsweise Schichtunterricht wert, um mit halbierten Klassenstärken besser die Einhaltung von Abständen zu ermöglichen, schwebt Teuteberg vor.​

Bildungspolitik: Wir müssen schnell und zielgerichtet handeln

Neben Hygienekonzepten bräuchten die Schulen jetzt vor allem Schutzmaterialien: Masken, Desinfektionsmittel, Seife und Handtücher, dazu saubere sanitäre Anlagen, meint Suding. Ihre Prognose: "In manchen Gebieten werden Schulen schneller und breiter geöffnet werden können, während anderswo aufgrund der Infektionszahlen vorsichtiger vorgegangen werden muss." Die Kultusminister müssten sich nun schnellstmöglich auf einen gemeinsamen Rahmen verständigen, in dem die Länder und Schulträger situations- und ortsspezifische Konzepte entwickeln können. "Das Wichtigste ist: Es muss jetzt schnell und zielgerichtet gehandelt werden, damit aus der Corona-Krise keine Bildungskrise wird".

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