FDPPolitischer Aschermittwoch

Die Bürger brauchen Chancen statt Überregulierung

FDP-Generalsekretärin Nicola Beer und Bayerns FDP-Landeschef Albert DuinFDP-Generalsekretärin Nicola Beer und Bayerns FDP-Landeschef Albert Duin beim Politischen Aschermittwoch. Bild: FDP Bayern
20.02.2015

In Dingolfing hat die bayerische FDP ihren traditionellen Politischen Aschermittwoch gefeiert. FDP-Landeschef Albert Duin und FDP-Generalsekretärin Nicola Beer nahmen die politische Konkurrenz aufs Korn und präsentierten das liberale Gegenangebot. "Wir wollen dieses Land mitgestalten, weil wir merken, dass momentan im Bundestag und im Bayerischen Landtag eine liberale Kraft fehlt", sagte Duin in seiner Rede. "Es fehlt die Kraft, die Fortschritt und Veränderung als Chance begreift und nicht als Bedrohung. Es fehlt die Kraft, die den Bürger etwas zutraut."

Mit Blick auf den Wahlerfolg in Hamburg hob Duin die Bedeutung des FDP-Leitbildprozesses hervor. "Entscheidend ist: Die FDP hat sich im vergangenen Jahr neu aufgestellt, und das kommt jetzt auch draußen an. Wir haben aus unseren Fehlern gelernt und blicken nach vorne. Wir haben unseren Kompass wiederentdeckt", erklärte der Freidemokrat. Die FDP sei die Interessenvertretung für alle Bürger, "die Ideen haben, die Mut haben, die etwas aufbauen und Verantwortung übernehmen wollen". Für diese Menschen wolle die FDP Chancen schaffen, "indem wir Bürokratie und Überregulierung abbauen, statt ständig neue draufzusatteln wie die Große Koalition", unterstrich er.

Für Fortschritt und eine offene Gesellschaft

Neben der Hamburg-Wahl sprach der Freidemokrat über die wirtschaftsfeindliche Politik der Bundesregierung, die Lage für Gründer und Handwerker in Deutschland, den Umgang der Politik mit Terrorismus und Bürgerrechten, das Leiden des saudi-arabischen Bloggers Raif Badawi und die Haltung der Gesellschaft gegenüber Fortschritt. Bei letzterem Thema stellte Duin fest, dass es in Deutschland an Offenheit für Modernisierung fehle. "Die Linken sehnen sich nach einer Vergangenheit ohne Globalisierung und Wettbewerb, die Rechten nach einer Vergangenheit ohne Multikulti und berufstätige Frauen und die Grünen nach einer Vergangenheit, als der Mensch in Höhlen und auf Bäumen hauste", kritisierte der FDP-Landeschef.

Auch FDP-Generalsekretärin Nicola Beer sprach sich in ihrer Rede für mehr Fortschrittsfreundlichkeit aus. "Ich bin dafür, Technologiedebatten leidenschaftlich zu führen, aber doch nicht hysterisch", sagte sie mit Blick auf den linksgrünen Widerstand gegen bestimmte Forschungs- und Technologiebereiche. Auch das rot-grüne Dogma in der Pädagogik ist der Freidemokratin ein Dorn im Auge. "Wir müssen die Schulen von der Gleichmacherei befreien", forderte Beer.

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