FDPSoziales Aufstiegsversprechen

Die Bundesregierung lässt junge Menschen im Stich

Ria Schröder, Bundesvorsitzende der Jungen LiberalenDie FDP kämpft gemeinsam mit ihrer Jugendorganisation, den Jungen Liberalen, dafür, dass jede und jeder die Chance zum Aufstieg hat.
06.08.2020

Die Corona-Pandemie hat nichts am zentralen Anliegen der Freien Demokraten und ihrer Jugendorganisation, den Jungen Liberalen (Julis), geändert: das Einlösen des sozialen Aufstiegsversprechens. Ria Schröder, Bundesvorsitzende der Julis, betont, dass die Liberalen gemeinsam dafür arbeiten, dass alle die Chance zum Aufstieg haben - unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Elternhaus. "Der Staat muss die Voraussetzung dafür schaffen, dass alle von der gleichen Linie aus starten." Wo man ankommt habe im besten Fall nichts damit zu tun, was die Eltern verdienen, sondern was man selbst geleistet hat. NRW-FDP-Generalsekretär Johannes Vogel pflichtet ihr bei: "Die FDP muss für das Versprechen auf Bildung und Aufstieg stehen."

Herzensanliegen der FDP sei nach wie vor, mehr Aufstieg zu ermöglichen, so Vogel. Und zwar unabhängig von der sozialen Herkunft. Jede und jeder solle seinen Lebenslauf selbst schreiben können. Um den Aufstieg für alle möglich zu machen, ist die deutsche Bildungspolitik für die Freien Demokraten von zentraler Bedeutung. Denn beste Bildung für alle von klein auf ist der entscheidende Aufstiegsmotor.

Um so drängender brennt Schröder die Situation junger Menschen während der Corona-Pandemie auf der Seele: "In der Corona-Zeit haben junge Menschen ihre Nebenjobs verloren oder wussten nicht, wie es mit ihrer Ausbildung weitergeht." Grund dafür seien laut der Juli-Chefin auch die lediglich halbherzigen Soforthilfen der Bildungsministerin. Von denen sei fast die Hälfte der Anträge abgelehnt worden, weil zwar eine Notlage bestand, aber angeblich nicht wegen Corona. "Da wird einfach weggeschaut", wird Schröder deutlich. Das Paradoxon: "In der gleichen Zeit wurden eine Erhöhung des Rentenniveaus und die Grundrente beschlossen" - laut Schröder einfach nur, weil das die größte Wählerschaft interessiert und nächstes Jahr Bundestagswahl ist. Ihr Urteil: "Die Bundesregierung lässt junge Menschen im Stich. Das ist respektlos."

Die Juli-Chefin sieht Nachholbedarf und fordert mehr Investitionen in Bildung "gerade in den Stadtteilen, wo es viele Menschen gibt, deren Muttersprache nicht Deutsch ist oder wo viele Hartz-IV-Empfänger leben." Dort müssten eigentlich die allerbesten Schulen sein, damit Zukunftschancen nicht vom Elternhaus abhängen. Ihre logische und eindeutige Schlussfolgerung: "Daran müssen wir dringend arbeiten, aber nicht, indem wir die soziale Marktwirtschaft aufgeben. Ich kenne kein politisches oder wirtschaftliches System, das fairer und besser ist."

Gregorios Aggelidis, familienpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, betont den wirtschaftlichen Aspekt der - bis dato zu ambitionslosen - Investitionen in die Bildung: "Auch unternehmerisch macht es Sinn, Kinder zu fördern. Lieber mehr in die Ausbildung von Menschen im Alter von 10 bis 20 investieren, statt Menschen in Transferleistungen zu belassen." 

Wenn sich bildungspolitisch nichts ändere, verliere die Gesellschaft Innovationspotenziale, prognostiziert auch Vogel. Um so eindringlicher forderte auch FDP-Chef Christian Lindner im ARD-Sommerinterview: "Wir müssen das Aufstiegsversprechen unseres Landes erneuern."

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