StiftungKatalonien-Konflikt

Es braucht jetzt endlich einen Dialog

Sabine Leutheusser-SchnarrenbergerSabine Leutheusser-Schnarrenberger versteht die Dickköpfigkeit von Rajoy nicht
12.10.2017

Der Streit zwischen der spanischen Regierung und den Katalanen wird mit aller Härte ausgefochten. Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy hat der Regionalregierung Kataloniens zwei Ultimaten für die kommende Woche gestellt - bis spätestens Donnerstag müsse es das laufende Unabhängigkeitsverfahren faktisch abbrechen. Für Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Vorstandsmitglied der Stiftung für die Freiheit, ist die Krise Katalonien seine Krise Europas. "Wegschauen oder sich heraushalten, das wird nicht funktionieren", sagt sie im Interview mit freiheit.org.

"In unserer heutigen europäischen Welt haben wir mehr als nur einen Binnenmarkt. Wir leben in einem Europa der Grundrechte und der Demokratie, weil wir so viel gemeinsam haben. Das Streben einiger katalonischer Politiker – besonders des Ministerpräsidenten – nach einem eigenen Staat gefährdet unsere europäischen Grundlagen", kritisiert sie einerseits Kataloniens Regierungschef Puigdemont. Andererseits hat sie auch kein Verständnis für "die Dickköpfigkeit von Ministerpräsident Rajoy". Er habe es in der Hand, einen Dialog zu führen. Alles andere wäre fahrlässig. "Wo liegen denn die Alternativen? Die Regionalregierung zu entmachten und der Zentralregierung zu unterstellen, das würde die Gefahr von Aufruhr und Gewalt mit sich bringen", so Leutheusser-Schnarrenberger.

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