StiftungAußenpolitik

Es droht eine Renaissance des Kalten Krieges

Lars-Andrè RichterLars-Andrè Richter
28.09.2017

Mit seinem Atomprogramm destabilisiert Nordkorea die Pazifikregion. Immer wieder ordnet Kim Jong Un Atom- und Raketentests an. Er löst damit eine Rüstungsspirale aus, meint Lars-André Richter, Nordkorea-Experte der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. In einem Gastbeitrag für die Neue Zürcher Zeitung schreibt er: "Es gibt kein realistisches Szenario, mit dem sich Nordkoreas Regime dazu bewegen liesse, auf die Atombome zu verzichten. Die Folge wird sein, dass die Nachbarn Südkorea und Japan massiv aufrüsten."

Seit Jahrzehnten drohe das Regime in Pjongjang Seoul, der Hauptstadt des südlichen Nachbarn, mit vollständiger Vernichtung. "Das mag Säbelrasseln sein", so Richter. Schon das Zerstörungspotenzial seiner konventionellen Waffen aber sei enorm. Die Opferung der Geisel oder ihre gewaltsame Befreiung scheinen als Lösung des Pokers um das nordkoreanische Atomprogramm also auszuscheiden, ordnet er die Dinge ein. "Zu verheerend wären die menschlichen, politischen und weltwirtschaftlichen Folgen. Was der Region Ostasien nun allerdings droht, ist ein Rüstungswettlauf und damit möglicherweise eine Renaissance des Kalten Krieges."

Lesen Sie hier, warum die Deeskalation der gegenwärtigen Spannungen so anspruchsvoll ist.

Social Media Button