FDPRoaming-Gebühren

EU-Kommission fördert Politikverdrossenheit

Frau mit Smartphone
07.09.2016

Vor einem Jahr beschloss die EU-Kommission das Ende der Roaming-Gebühren – und kassiert diese Entscheidung nun wieder. Ingo Wolf, Europaexperte der FDP NRW, kritisiert diese Entscheidung: "Dreimal 30 gebührenfreie Auslandstage im Jahr - das hilft höchstens Touristen, nicht aber Geschäftsreisenden und Grenzpendlern." Den selbstauferlegten Bürokratieabbau führe die EU-Kommission damit ad absurdum, konstatiert der Freidemokrat.

Für die Praxis seien die Durchführungsvorschläge völlig unbrauchbar. Wolf fragt: "Muss nun etwa der Tourist am 31. Urlaubstag sein Mobiltelefon kurz per Post nach Deutschland schicken, damit es sich einmal im heimischen Netz einbuchen kann, bevor er wieder in den Genuss gebührenfreien Roamings kommt."

Am bedauerlichsten sei jedoch, dass die Kommission offenbar aus Brexit und schleichend wachsender anti-europäischer Stimmung in den Mitgliedstaaten nichts gelernt zu haben scheine, fügt Wolf hinzu. "Mit diesen Vorschlägen bedient die Kommission jedes verstaubte Klischee von den Brüsseler Bürokraten, deren Versprechen nichts wert sind." Die Rechtspopulisten europaweit würden es ihr sicherlich danken – dem europäischen Gedanken jedoch habe man damit einen Bärendienst erwiesen, schloss Wolf.

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