23.10.2008FDP-FraktionForschungspolitik

FLACH: Britische Entscheidung kein Vorbild für Deutschland

BERLIN. Zur Zulassung von Mensch-Tier-Embryonen durch das britische Unterhaus erklärt das Mitglied im Parlamentarischen Beirat des Ethikrates Ulrike FLACH:

Der britische Gesetzesentwurf über die Zulassung der Herstellung von Chimären ist für die deutsche Forschungspolitik kein Thema. Die Züchtung von Embryonen aus menschlichem und tierischem Erbgut ist bei uns nach dem Embryonenschutzgesetz verboten und das ist auch richtig so.

Der Bundestag hat mit der Veränderung des Stichtages beim Stammzellgesetz den Weg zu intensiver Forschung an aktuellen Stammzelllinien frei gemacht. Wir brauchen den Weg nicht, den die Briten gehen. Freilich hätten wir uns eine völlige Abschaffung des Stichtages gewünscht, aber dies war nicht zu erreichen.

Allerdings sollte man akzeptieren, dass unterschiedliche Nationen unterschiedliche Wege beschreiten, um ein richtiges Ziel zu erreichen, nämlich die Entwicklung von Therapien gegen schwere Krankheiten. Auch die britische Wissenschaft ist sich ihrer Verantwortung durchaus bewusst. Hier werden keine Horrorgeschöpfe der Mythologie hergestellt, denn der Gesetzesentwurf sieht vor, dass die Chimären nur 14 Tage existieren sollen. Wenn sich aus den wissenschaftlichen Untersuchungen in Großbritannien wesentliche Beiträge zur Bekämpfung von Alzheimer oder Mukoviszidose ergeben, wäre dies auch eine Hoffnung für deutsche Patienten. Die deutsche Politik sollte mit Gelassenheit beobachten, welche Forschungswege den besten Erfolg bringen. 1331-flach-mensch-tier-embryonen.pdf

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