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Glyphosat: Fakten statt Panikmache

Die Digitalisierung erreicht auch die LandwirtschaftDie Digitalisierung erreicht auch die Landwirtschaft
12.12.2017

Glyphosat wird in Pflanzenschutzmitteln seit Jahrzehnten in Deutschland verwendet. Nach heftigen Debatten wurde dessen Zulassung nun um weitere fünf Jahre verlängert. Viel wurde über die negativen Auswirkungen des Mittels berichtet. Wie viel Wahrheit steckt drinnen und was müsste die Politik eigentlich machen? Steffen Hentrich vom Liberalen Institut legt die Fakten dar. Sein Urteil: Ein Verbot von Glyphosat werde dank Landwirtschaft 4.0 nicht nötig sein.

Während die internationale Krebsforschungsanstalt der WHO den Wirkstoff als "wahrscheinlich krebserregend" einstufte, schätzte das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) das Risiko für Krebserkrankungen im Zusammenhang mit Glyphosat in Lebensmitteln für sehr gering ein. Bei der WHO-Studie spielte eine fachgerechte Dosierung allerdings keine Rolle, bei der BfR-Analyse hingegen schon. "Ergebnis: Bei sach- und bestimmungsgemäßer Anwendung sei keine krebserzeugende, reproduktionsschädigende oder fruchtschädigende Wirkung anzunehmen", resümiert Hentrich. Er hebt außerdem hervor, dass ein Glyphosat-Verbot hohe Kosten für Landwirte, Verbraucher und auch für die Umwelt haben könnte, weil dann auf alternative chemische Methoden zurückgegriffen werden müsste.

Darüber hinaus ermögliche die Digitalisierung der Landwirtschaft einen sparsameren Umgang mit Herbiziden: "Computer bestimmen das optimale Wetter für den Pflanzenschutzmitteleinsatz. Sensoren ermitteln den Unkrautbewuchs und errechnen daraus die optimale Wirkstoffmenge. Schließlich lässt sich mit Hilfe von Navigationssystemen der Bedarf für einzelne Feldbereiche inklusive der notwendigen Abstandsauflagen bestimmen." Sogar Pflanzenschutz mit rein mechanischen oder thermischen Verfahren sei künftig vorstellbar. So sei mithilfe von Landwirtschaft 4.0 eine Balance zwischen wirtschaftlichem Pflanzenschutz und den Belangen des Gesundheits- und Naturschutzes zu schaffen: "Ein Verbot von Glyphosat wird dazu nicht nötig sein."

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