FDPGroßmanöver nahe der Nato-Grenze

Großmanöver Russlands wird zum sicherheitspolitischen Versteckspiel

PanzerRussische und weißrussische Truppen starten ein Großmanöver nahe der Nato-Grenze.
19.09.2017

In Weißrussland wurde ein Großmanöver russischer und weißrussischer Truppen gestartet. Genannt: "Zapad", was übersetzt "Westen" heißt. Der Umfang der Übung bereitet den westlichen Nachbarn Sorge. Denn: "Die offiziell angemeldete Zahl von 12.700 Soldaten dient offensichtlich nur dazu, die Entsendung von OSZE-Beobachtern zu verhindern", vermutet der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff. Er mahnt: "Russland muss zu einer Außenpolitik zurückfinden, die auf seine eigenen legitimen Sicherheitsbedürfnisse, nicht auf Verunsicherung und Einschüchterung der Nachbarn ausgerichtet ist."

Russland und Weißrussland haben zuvor versichert, das gemeinsame Militärmanöver "Zapad“ habe einen rein defensiven Charakter. Nach offiziellen Angaben sollen 12.700 Soldaten aus beiden Ländern teilnehmen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt: 13.000 Soldaten beträgt die Schwelle, ab der nach internationalen Vereinbarungen ein umfassender Zugang von Beobachtern gewährt werden muss. Alexander Graf Lambsdorff traut den Angaben daher nicht: "Tatsächlich lassen vergangene Manöver dieser Art erwarten, dass mit bis zu 100.000 teilnehmenden Soldaten zu rechnen ist." Angesichts des schwelenden Misstrauens bei zahlreichen Nachbarn der Russischen Föderation sei ein "solches sicherheitspolitisches Versteckspiel gefährlich." Denn das Manöver erhöhe die Gefahr von Missverständnissen. "Mehr Transparenz, vertrauensbildende Maßnahmen und Gespräche wären das Gebot der Stunde", mahnt der Freidemokrat.

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