FDPIAA 2017

IAA muss zum Weckruf für deutsche Auto-Industrie werden

Stau auf AutobahnDeutsche Auto-Industrie steht vor einer Herkulesaufgabe
13.09.2017

Die deutsche Autoindustrie hat mit ihren Tricksereien viel Kredit verspielt: Vor zwei Jahren verhagelten die VW-Abgasmanipulationen in den USA die Eröffnung der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA). Damals hofften viele, dass dieser Spuk schnell wieder vorbei sein möge. Aber das Gegenteil ist eingetreten. FDP-Präsidiumsmitglied Michael Theurer hat kein Mitleid: "Lückenlose Aufklärung, Transparenz und die Übernahme der anfallenden Kosten sind zwingend erforderlich. Das gilt ausdrücklich auch für technische Nachrüstungen", schreibt er im Gastbeitrag für den Focus. Auf der diesjährigen IAA müsse eine Herkulesaufgabe gelingen.

"Die Hausaufgaben aus dem Dieselskandal müssen lückenlos und schnell gemacht werden. Gleichzeitig muss die IAA das Startsignal für einen industriepolitischen Weckruf werden. Es geht um den Mobilitätsstandort von Morgen", fasst Theurer diese Aufgabe kurz zusammen. Was es dafür braucht: "Nachhaltige, innovative Mobilitätskonzepte und Antriebe der Zukunft - aber ohne planwirtschaftliche Vorgaben!" Theurer sieht die Autobranche damit "vor dem größten Umbruch seit der Erfindung des Automobils vor rund 130 Jahren."

Deutschland soll das Autoland Nr. Eins bleiben

Die IAA selbst sei Warnung und Hoffnungsschimmer gleichermaßen. Denn: "Es fehlen namhafte Unternehmen, die auf Elektromobilität oder Verbrennungsmotoren setzen. Ziel für die nächste Messe muss es deshalb sein, wieder möglichst viele der fehlenden Marken zurückzugewinnen", schaut er in die Zukunft. Zu der gehört seiner Ansicht nach auch das autonome Fahren. Deutschland sei in diesem Zukunftsmarkt mit über 50 Prozent der weltweiten Patente in den Händen deutscher Unternehmen gut aufgestellt.

Darauf darf es sich aber nicht ausruhen, so Theurer: "Damit Deutschland dauerhaft zum Leitanbieter für autonomes Fahren wird, muss die Bundesregierung die dafür erforderlichen rechtlichen und infrastrukturellen Voraussetzungen schaffen." Das gilt aber auch insgesamt für das Autoland Nr. Eins. "Wir müssen auf Marktwirtschaft, Technologieoffenheit und eine starke Forschung zur Stärkung dieser innovativen Schlüsselbranche setzen", so der Freidemokrat. Dazu brauche es politischen Gestaltungswillen und Durchsetzungskraft – in Deutschland und Europa.

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