FDPWirtschaftspolitik

IG-Metall-Forderungen gefährden kleine und mittlere Betriebe

Michael TheurerMichael Theurer kritisiert die Tarifforderungen der IG Metall
10.10.2017

Die IG Metall will eine sechsprozentige Lohnerhöhung und eine zusätzliche Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 28 Stunden durchsetzen. FDP-Präsidiumsmitglied Michael Theurer sieht die Forderung der Gewerkschafter kritisch und warnt vor wirtschaftlichen Schäden, gerade für kleine und mittlere Unternehmen. Der Vorstoß biete ernsthaft Grund zu Sorge, konstatiert er.

So könnten die Tarifforderungen der IG Metall zu einer Kostensteigerung von mehr als zehn Prozent führen, erklärt Theurer. "Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen dürften massiv unter Druck geraten", stellt der liberale Wirtschaftsexperte klar. Die Forderungen lägen außerdem weit über dem Produktivitätsfortschritt. "Dies kann dem Wirtschaftsstandort Deutschland schaden und Arbeitsplätze gefährden", mahnt er.

Hintergrund

Auch Hagen Lesch, Lohn- und Tarifexperte beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln, übt scharfe Kritik am Vorschlag. Angesichts des bereits vorhandenen Fachkräftemangels und der brummenden Konjunktur kann das Konzept aus seiner Sicht nicht funktionieren. "Irgendjemand muss das ausgleichen: Entweder springen die Kollegen ein oder die Produktion wird ins Ausland verlagert", unterstreicht er im Gespräch mit Focus Online. Das Modell sei aus Sicht der Arbeitnehmer auch ungerecht. "Die einen müssen nacharbeiten, wenn andere kürzer treten."

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