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Kritik an Schulreform in Polen hält an

Anti-Regierungsdemonstration in Warschau im Juli 2017CC BY-NC 2.0 Flickr.com/ Grzegorz ZukowskiAnti-Regierungsdemonstration in Warschau im Juli (2017CC BY-NC 2.0 Flickr.com/ Grzegorz Zukowski)
07.09.2017

Mit dem Beginn des neuen Schuljahres tritt in Polen die umstrittene Schulreform der nationalkonservativen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) in Kraft. Durch die Abkehr der dreistufigen Schulform zu einer zweistufigen werden etwa 7500 Mittelstufenschulen geschlossen und rund 9000 Lehrer entlassen. Außerdem werden die neuen Lehrpläne umgestaltet, um den "Nationalstolz" der Schüler zu stärken. Toni Skoric, Projektmanager der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit für Mitteleuropa und die Baltischen Staaten, hat sich die ersten Folgen der Reform angeschaut.

So sei die Schulreform auch ein weiterer Schritt der ideologischen Vereinheitlichung von Politik und Gesellschaft - so wie es schon an anderer Stelle (etwa bei den öffentlichen Medien) vorangetrieben wurde. Das neue Schulmodell, das viele an die sozialistische Volksrepublik Polen erinnere, werde auch wegen der ideologischen Umgestaltung der Lehrpläne kritisiert: "Geschichtsunterricht soll  PiS-Politikern zufolge den "Nationalstolz" der Schüler festigen und deren "Liebe zum Vaterland" stärken. Zu der Schullektüre gehören nun nicht mehr die Werke des französischen Schriftstellers Molière oder des Polen Czeslaw Milosz; Polens EU-Beitritt wird in den Geschichtsbüchern nur nebenbei erwähnt und die Evolutionstheorie spielt im Biologieunterricht kaum noch eine Rolle".

Lesen Sie hier, wie gefährlich Polens Schulreform ist.

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