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Weltweit mehr Wald für den Klimaschutz

Dr. Christoph Hoffmann und Christian Lindner im Regenwald Malaysias © 2019 Patricia Krivanek PhotographyDr. Christoph Hoffmann und Christian Lindner im Regenwald Malaysias © 2019 Patricia Krivanek Photography
07.10.2019

Die Klimakatastrophe schlägt im Wald schon voll ein. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Christoph Hoffmann, der einzige Förster im Deutschen Bundestag, schildert im F.A.Z.-Interview die "verzweifelte“ Lage der Waldbesitzer und kritisiert das Klimapaket der Bundesregierung als zu zaghaft. "Dreh-Und Angelpunkt ist es, die Klimagase in den Griff zu kriegen. Dafür muss ein CO2-Preis kommen, und das nicht so zaghaft wie die Regierung das macht." Deren Pläne gingen völlig vorbei an dem Kernproblem, fossile Energieträger zu verdrängen. "Wir brauchen mehr Wald für den Klimaschutz. Wer glaubt, dass wir noch viel Zeit haben, irrt gewaltig."

"Generell müssen wir uns bewusst machen, dass die globale Klimafrage zum größten Teil in den Entwicklungsländern entschieden wird", sagt er auch mit Blick auf die Waldbrände in Brasilien, Indoneiesn und Afrika. "Wir brauchen ökonomische Modelle, die Waldbesitzern zum Beispiel in Brasilien Anreize geben, den Wald aufzuforsten und nicht anzuzünden. Unsere Idee ist eine CO2-Kompenstaion, die den Bauern ein Einkommen garantiert, wenn sie die Waldflächen eben nicht dem Anbau von Soja oder Mais opfern."

Für ihn ist klar, "dass wir uns keine weiteren Waldverluste mehr leisten können." Damit wird sich nun auch der Bundestag befassen. Am Donnerstag steht ein entsprechender Antrag der FDP-Fraktion auf der Tagesordnung. Im Antrag "Weltweit mehr Wald für den Klimaschutz" sind sowohl Maßnahmen zum effektiven Ausbau der Wälder enthalten als auch die Forderung, negative Waldbilanzen von Staaten künftig international zu ächten.

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