FDPDebatte über Sexismus

Wir müssen ein Bewusstsein entwickeln

Katja SudingKatja Suding hofft, dass die Debatte bewirkt, Selbstbewusstein zu entwickeln
23.10.2017

Die Berliner CDU-Politikerin Jenna Behrends hat Sexismus-Vorwürfe gegen ihre Partei erhoben und damit eine Debatte über Sexismus in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft angestoßen. Das Echo ist gemischt. FDP-Bundesvize Katja Suding sieht Handlungsbedarf nicht nur bei der Politik. "Es muss insgesamt ein Bewusstsein dafür entwickelt werden", sagte die Hamburger FDP-Chefin im Deutschlandfunk. Dies müsse auch in der Wirtschaft oder bei Verbänden passieren.

Katja Suding weiß, wovon sie spricht: Im Januar 2013 wurde durch einen Magazin-Bericht über eine Begegnung einer Reporterin mit FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle ebenfalls eine Sexismus-Debatte ausgelöst.

Grenzen setzen

Suding ist sicher, dass daher "die Sensibilität gerade bei uns in der FDP“ seit einiger Zeit größer geworden sei. "Das ist auch gut so." Mit Blick auf die Gesamtgesellschaft weiß sie aber auch: "Es gibt solche Sprüche, die nicht in Ordnung sind, und dagegen darf und muss man sich auch wehren.“ Sie selbst wehre sich gegen "dumme Sprüche", sagte Suding. Wer das nicht könne, müsse "solidarisieren und Hilfe suchen". Jungen Frauen müsse vermittelt werden, dass sie sich gegen sexistische Übergriffe wehren dürften. Frauen müssten das Bewusstsein entwickeln, "da auch Grenzen zu setzen."

 

Es gibt noch viel gravierendere Probleme

Das Gleiche gelte für die Männer. Sie müssten "das Bewusstsein dafür entwickeln, dass bestimmte Dinge, die sie öfter nicht so meinen, wie sie vielleicht adressiert sind, dass sie merken, dass das nicht akzeptabel ist." Das könne diese Debatte sicherlich auch bewirken.

Zugleich kritisiert Katja Suding, dass in der aktuellen Debatte alles miteinander vermischt wird: "Was mir damals in der Debatte fehlte und was mir auch bisher in der heutigen Debatte allerdings tatsächlich fehlt ist, dass wir dabei vergessen, dass es auch noch viel gravierendere Probleme gibt, dass es tatsächlich auch Übergriffe gibt, dass angetatscht wird, dass missbraucht wird, dass teilweise auch schlimme Dinge passieren, und die fallen in der Debatte so ein Stück weit herunter."

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