StiftungDemokratie

Aung San Suu Kyi stellt Myanmars Geduld auf die Probe

Myanmar. Bild: Pixabay.comMyanmar. Bild: Pixabay.com
22.03.2017

In Myanmar bleiben erhoffte Fortschritte auch ein Jahr nach dem Wahlsieg der Partei von Aung San Suu Kyi weitgehend aus. Katrin Bannach, Projektleiterin der Stiftung für die Freiheit in Myanmar und Thailand, stellt einen Glaubwürdigkeitsverlust der Hoffnungsträgerin fest. "In keinem essentiellen Bereich hat Aung San Suu Kyi bislang viel bewegen können", konstatiert Bannach. Allem voran stehe der Friedensprozess mit den vielen bewaffneten Gruppen des Landes: Das Militär werde sich langfristig nur aus der Politik zurückziehen, wenn es die Einheit des Landes nicht mehr in Gefahr sieht. Der Verhandlungsprozess habe jedoch Dynamik eingebüßt.

"Den Friedensprozess zu ihrem wichtigsten Projekt zu machen, war vielleicht ein Fehler von Aung San Suu Kyi", gibt Bannach zu bedenken. Sie habe schließlich keine Kontrolle über Militärentscheidungen und Fragen der Verfassungsänderung. Aber auch bei anderen Problembereichen wie Fremdenfeindlichkeit, Armut und Einschränkungen der Meinungsfreiheit vermisst die Stiftungsexpertin ein entschlossenes Vorgehen der Regierung.

"Aung San Suu Kyi wirbt immer wieder um Geduld, und viele verzeihen ihrer Freiheitsikone den langsamen Start. Die ersten Nachwahlen zu 19 Parlamentssitzen finden aber schon am 2. April statt und werden einen Hinweis geben, wie geduldig die Menschen tatsächlich sind."

Diesen Artikel:

Ähnliche Artikel:

Social Media Button