FDP, StiftungNordkorea

Durchbruch im Koreakonflikt nicht in Sicht

KoreaKoreanische Halbinsel
06.02.2018

Nach monatelanger Verschärfung des Konflikts auf der koreanischen Halbinsel scheint sich die Eskalationsspirale nun etwas langsamer zu drehen. Zum ersten Mal seit zwei Jahren fanden offizielle Gespräche zwischen den benachbarten Ländern statt. FDP-Fraktionsvize Alexander Graf Lambsdorff begrüßt den Dialog: "Es ist ein gutes Zeichen, dass beide endlich wieder diplomatische Gespräche miteinander führen und eine schrittweise Annäherung anstreben." Dennoch werde dies nicht zu einer Lösung des Konfliktes führen, sagt der Leiter des Büros der Stiftung für die Freiheit in Seoul, Lars André Richter, im Gespräch mit dem SWR.

"Letztlich bin ich skeptisch, weil die Frage des Raketen- und Atomprogramms davon wahrscheinlich nicht berührt sein wird", so Richter. Mit einem wirklichen Durchbruch rechne er nicht. Dieser könne nur durch ein atomwaffenfreies Nordkorea ermöglicht werden. Trotzdem sieht der Korea-Experte die Möglichkeit für eine kurzfristige Entspannung: "Die südkoreanische Seite wäre schon froh, wenn die Provokationen, also die Raketen- und Atomtests, aufhören."

Die Gesprächskanäle müssten nun offengehalten werden, um katastrophale Missverständnisse zu verhindern, fordert Lambsdorff. "Die internationale Gemeinschaft muss den nordkoreanischen Präsidenten als ernstzunehmenden Verhandlungspartner betrachten". Dies gebiete allein schon die Gefahr, die vom Nuklearprogramm ausginge. (bh)

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