FDPGastbeitrag

Die Welt braucht erfolgreichen US-Präsidenten

Alexander Graf LambsdorffAlexander Graf Lambsdorff
18.01.2017

Es herrschen große Unsicherheiten bezüglich des künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Alexander Graf Lambsdorff gab zu bedenken, dass die Welt nicht auf einen Pyrrhus-Sieg Trumps hoffen sollte. Im Welt-Gastbeitrag verdeutlichte er: "Ist die Nato wirklich obsolet, die EU eigentlich auch, das Atomabkommen mit dem Iran dumm und Handel ein Nullsummenspiel, bei dem nur einer gewinnen kann? Ist die Zeit für Panikattacken gekommen? Langsam! Es ist besser, genau hinzuschauen."

Denn die designierten Außen- und Verteidigungsminister Trumps redeten anders, pragmatischer, differenzierter über die internationale Gemeinschaft. "Ja, die Verbündeten müssen mehr tun, aber nein, die Nato ist nicht am Ende. Die Zusammenarbeit mit der EU wird weitergehen. Chinas Aufstieg ist Amerikas Problem, die Machtverschiebung im Pazifik, nicht die stabile, wohlhabende und friedliche Gegenküste auf unserer Seite des Atlantiks", führte Lambsdorff aus.

Kritischer sehe es bei der Handelspolitik aus, gab er zu bedenken. Protektionismus sei Trumps Wahlprogramm gewesen. "US-Firmen siedeln nach wüsten Drohungen Produktionsanlagen in den USA statt in Mexiko an. BMW steht unter Druck, dasselbe zu tun, sonst gebe es einen Strafzoll von 35 Prozent. Das ist Wirtschaftspolitik à la Chávez, Wagenknecht oder Petry", warnte Lambsdorff. "Pyrrhus lässt grüßen: Am Ende protektionistischer Importersatzpolitik stehen regelmäßig höhere Preise, schlechtere Qualität, galoppierende Inflation und sinkender Lebensstandard für die breite Mitte." Europas Botschaft müsse deswegen ein Plädoyer für offene Märkte sein.

Die Welt habe nichts von einem traurigen König Pyrrhus im Weißen Haus. "Die Welt und allen voran der Westen brauchen einen erfolgreichen US-Präsidenten, der in schwieriger Zeit die richtigen Entscheidungen trifft", stellte er klar.

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