FDP|
02.11.2020 - 12:00Smarte Lösungen für einen neuen europäischen Alltag
Die massive Corona-Gesundheitskrise rüttelt an den Grundfesten des Europäischen Projekts. Die Rufe nach Grenzschließungen werden wieder lauter. Doch diese gefährden die Europäische Union (EU) und bestärken populistische Stimmen, ist Nicola Beer, Vize-Präsidentin der FDP im Europäischen Parlament, überzeugt. Sie plädiert dafür, die Grenzen auf keinen Fall wieder zu schließen. Stattdessen brauche es "smarte Lösungen für einen neuen europäischen Alltag." Ziel müsse eine besonnene Koordinierung von besseren Test-Strategien und konsequentere sowie vollständige Kontaktverfolgung bei Infektionen sein. Außerdem fordert Beer eine schnellere Vernetzung nationaler Corona-Apps mit europäischer Gesundheitssoftware.
Europa befindet sich mitten in der zweiten Corona-Welle. Sie ist heftiger als die erste Welle zu Beginn des Jahres, bei der die europäischen Grenzen geschlossen wurden. Doch dieses Mal ist Europa bei der gemeinsamen Corona-Bekämpfung schon deutlich weiter als im Frühjahr, weshalb Nicola Beer dafür plädiert, die Grenzen auf keinen Fall wieder zu schließen. "Wir sollten uns ehrlich machen: Was hat es gebracht? Chaos. Sowohl aus wirtschaftlicher wie aus menschlicher Sicht." Was es nicht gebracht hat, liegt laut Beer auf der Hand: "Es hat den Virus nicht gebremst; nicht so gebremst, dass diese Abschottung - wohlgemerkt seit der Gründung der Union die massivste anti-europäische Maßnahme - sie rechtfertigen würde. Nicht im Moment und auch nicht im Nachhinein."
Beer findet deutliche Worte: "Offene Grenzen innerhalb der EU sind wie die Luft zum Atmen der Union." Sie seien notwendig, "auch um unsere Wirtschaft offen zu halten, um auch hier den Austausch im Hinblick auf gegenseitige Hilfen im Gesundheitssystem, bei Verlagerungen von Infizierten in andere Krankenhäuser, was jetzt sehr gut funktioniert." Sie appelliert deswegen: "Lassen wir den Geist in der Flasche: Grenzen schließen ist falscher Gesundheitsprotektionismus."
Im Kampf gegen die Pandemie lobte sie europaweit abgestimmtes Handeln, wie beispielsweise bei der europaweiten Corona-Ampel: Die Einschätzung, welche Region grün, gelb, orange, rot ist, sei jetzt einheitlich, so die EU-Abgeordnete. Die konkrete Ausgestaltung der Maßnahmen müsse "natürlich immer abhängig von den jeweiligen Infektionsraten gesehen werden", erklärt sie. Laut Beer brauche es noch mehr Tests und man solle stärker schon "auf die Schnelltests setzen, die jetzt aufgekommen sind." Außerdem sollte die Corona-App europaweit kompatibel gemacht werden. "Es reicht eben nicht, wenn wir hier als Deutsche mit Irland und Italien vernetzt sind. Das muss europaweit eine Möglichkeit sein, entsprechende Gefahrensituationen angezeigt zu bekommen", erklärt Beer.
Eigenverantwortung stärken im gemeinsamen Kampf gegen Corona
Jede Europäerin und jeder Europäer könne dazu beitragen, dass Schengen, das Herz der Union, bleibt. Beer richtet sich an alle Bürgerinnen und Bürger: "Beachtet die lokalen Hygiene-Regeln, fragt Euch, wie euer eigenes Handeln die Verbreitung des Virus eindämmen kann." Konsequent die Regeln zu beachten, könne helfen, die EU "als unseren gemeinsamen Schutzraum offen zu halten." Corona werde uns noch lange erhalten bleiben, weshalb extreme Antworten nicht die richtigen seien, meint Beer. Stattdessen brauchen wir smarte Lösungen für einen neuen europäischen Alltag.
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Smarte Lösungen für einen neuen europäischen Alltag
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Europa befindet sich mitten in der zweiten Corona-Welle. Sie ist heftiger als die erste Welle zu Beginn des Jahres, bei der die europäischen Grenzen geschlossen wurden. Doch dieses Mal ist Europa bei der gemeinsamen Corona-Bekämpfung schon deutlich weiter als im Frühjahr, weshalb Nicola Beer dafür plädiert, die Grenzen auf keinen Fall wieder zu schließen. "Wir sollten uns ehrlich machen: Was hat es gebracht? Chaos. Sowohl aus wirtschaftlicher wie aus menschlicher Sicht." Was es nicht gebracht hat, liegt laut Beer auf der Hand: "Es hat den Virus nicht gebremst; nicht so gebremst, dass diese Abschottung - wohlgemerkt seit der Gründung der Union die massivste anti-europäische Maßnahme - sie rechtfertigen würde. Nicht im Moment und auch nicht im Nachhinein."
Beer findet deutliche Worte: "Offene Grenzen innerhalb der EU sind wie die Luft zum Atmen der Union." Sie seien notwendig, "auch um unsere Wirtschaft offen zu halten, um auch hier den Austausch im Hinblick auf gegenseitige Hilfen im Gesundheitssystem, bei Verlagerungen von Infizierten in andere Krankenhäuser, was jetzt sehr gut funktioniert." Sie appelliert deswegen: "Lassen wir den Geist in der Flasche: Grenzen schließen ist falscher Gesundheitsprotektionismus."
Im Kampf gegen die Pandemie lobte sie europaweit abgestimmtes Handeln, wie beispielsweise bei der europaweiten Corona-Ampel: Die Einschätzung, welche Region grün, gelb, orange, rot ist, sei jetzt einheitlich, so die EU-Abgeordnete. Die konkrete Ausgestaltung der Maßnahmen müsse "natürlich immer abhängig von den jeweiligen Infektionsraten gesehen werden", erklärt sie. Laut Beer brauche es noch mehr Tests und man solle stärker schon "auf die Schnelltests setzen, die jetzt aufgekommen sind." Außerdem sollte die Corona-App europaweit kompatibel gemacht werden. "Es reicht eben nicht, wenn wir hier als Deutsche mit Irland und Italien vernetzt sind. Das muss europaweit eine Möglichkeit sein, entsprechende Gefahrensituationen angezeigt zu bekommen", erklärt Beer.
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