ADDICKS: Eine Welt ohne Kinderlähmung ist wieder in weite Ferne gerückt
BERLIN. Zum morgigen Welt-Polio-Tag erklärt der Bundestagsabgeordnete der FDP-Fraktion, Karl ADDICKS:
Seit Jahren hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) große Erfolge im Kampf gegen die Kinderlähmung; das Ziel, diese schreckliche Krankheit auszurotten, schien zum Greifen nahe. Doch leider fängt das Virus seit einiger Zeit an, sich wieder auszubreiten, insbesondere in Indonesien, Jemen und einigen afrikanischen Ländern und dies zum Teil wegen mangelnder Impfbereitschaft.
Ähnlich wie dies bei den Pocken gelang, könnte auch das Poliovirus und damit die Kinderlähmung ausgerottet werden. Dies geht aber nur, wenn die Impfmüdigkeit unserer Bevölkerung nicht weiter Raum greift. Deshalb: Bürger, lasst Euch und Eure Kinder gegen alle impfverhütbaren Infektionskrankheiten auch tatsächlich impfen! Wichtig ist ebenfalls, den Impfschutz regelmäßig aufzufrischen! Dies gilt auch für die Grippe. Die äußerst seltenen - fast immer nur leichten Impfnebenwirkungen - rechtfertigen nicht das Risiko, das Sie eingehen, wenn Sie an der verhütbaren Krankheit erkranken.
Auch für Asien kündigte die WHO kürzlich an, mit einer erneuten Impfkampagne zu versuchen, den Poliovirus bis Ende des Jahres auszurotten. Besonders Kinder in abgelegenen, medizinisch schlecht versorgten Gegenden und in den Slums der Großstädte sollen geimpft werden. Im Jahr 2004 waren bereits 210 Millionen Kinder geimpft worden. Die jetzige Impfkampagne soll bestehende Impflücken schließen und das Poliovirus in Asien endgültig stoppen.
Kinderlähmung ist eine hochansteckende, durch Viren übertragene Infektionskrankheit, die häufig zu bleibenden Lähmungen oder gar zum Tod führt. Der Erreger der Kinderlähmung ist das Polio-Virus. Die Übertragung erfolgt über Tröpfchen- oder Schmierinfektion von Mensch zu Mensch. Der Erreger kann aber auch durch Lebensmittel übertragen werden.
Bettina Lauer
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