FDPMinisterpräsident Tillich tritt zurück

CDU hat ihr Gespür für Land und Leute verloren

Holger Zastrow bedankt sich für die erfolgreiche Zusammenarbeit bei Stanislaw TillichHolger Zastrow bedankt sich für die erfolgreiche Zusammenarbeit bei Stanislaw Tillich
19.10.2017

Nach dem schlechten Ergebnis der Sachsen-CDU bei der Bundestagswahl will Ministerpräsident Stanislaw Tillich im Dezember zurücktreten. In den vergangenen Wochen hatte es heftige interne Debatten über den künftigen Kurs der Partei gegeben, nachdem man bei der Bundestagswahl hinter der AfD gelandet war. Der Rücktritt kam zwar nicht aus heiterem Himmel, dennoch stößt er auf Kritik. “Ich zolle dem Ministerpräsidenten Respekt für seine Entscheidung, kann Zeitpunkt, Form und Inhalt seiner Rücktrittserklärung jedoch nicht nachvollziehen“, so der FDP-Landesvorsitzende Holger Zastrow.

"Der Rücktritt von Stanislaw Tillich ist eine tiefe Zäsur und zwingt Sachsen zu neuem Denken", so Zastrow, der sich darunter was anderes vorstellt als Tillich: Dessen Nachfolger soll der sächsische CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer werden, der bereits Abgeordneter des Deutschen Bundestages war, bei der Bundestagswahl 2017 jedoch sein Direktmandat verlor. “Michael Kretschmer als Nachfolger vorzuschlagen, ist überraschend und sehr irritierend“, kommentiert Zastrow den personellen Wechsel. “Dies zeigt, dass die sächsische CDU ihr Gespür für Land und Leute verloren hat.“ Offenbar arbeite sie an ihrem Ende als Volkspartei. Die sich nun verschärfende politische Krise im Freistaat müsse schnellstmöglich behoben werden, mahnt der FDP-Landeschef. "Nur die Neuwahl des Sächsischen Landtages kann die sich jetzt mit Gewissheit verschärfende politische Krise im Freistaat beenden.“

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