03.11.2005FDP-FraktionUmweltpolitik

HAPPACH-KASAN: Aale aus Aquakulturen sind ohne Belastung durch Schadstoffe

BERLIN. Zu Pressemeldungen über Chemikalien in Aalen erklärt die Fischerei-Expertin der FDP-Bundestagsfraktion, Christel HAPPACH-KASAN:

Aale gehören in Deutschland zu den beliebtesten Speisefischen, und sie sind europaweit gefährdet. Deshalb hat die FDP-Bundestagsfraktion bereits im vergangenen Jahr auf ihre Gefährdung insbesondere durch die Glasaalfischerei und den Verbau der Gewässer aufmerksam gemacht. Die von Greenpeace berichtete Belastung der Fische mit Chemikalien ist nicht unerwartet, denn als räuberische Fische stehen Aale am Ende der Nahrungskette. Eine Minderung der Belastung der Fische kann allerdings kurzfristig nicht erreicht werden. Die nachgewiesenen Chemikalien sind zum großen Teil in früheren Jahren im Sediment der Gewässer abgelagert worden. Der inzwischen erreichte Standard der Gewässerreinigung verhindert weitgehend den Neueintrag von Schadstoffen in Gewässer. In Deutschland sind in den vergangenen drei Jahrzehnten enorme Fortschritte bei der Gewässerreinhaltung gemacht worden. Die Wiederansiedlung des Lachses ist dafür ein überzeugender Beleg.
Der Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher beim Verzehr von Fischen aus natürlichen Gewässern wird am besten durch eine konsequente Politik der Gewässerreinhaltung erzielt. In 2003 wurden in Deutschland etwa 670 Tonnen Aal angelandet und etwa 1930 Tonnen Aal importiert. Die in Deutschland gefangenen Aale stammen zur Hälfte aus der Aquakultur. Das dürfte für die Importe insbesondere aus den Niederlanden oder aus Dänemark, zwei wesentlichen Importländern, ebenso zutreffen. Diese Aale sind nicht belastet.
Die Sorge von Greenpeace um die Aale teilt die FDP. Allerdings dürfte die von Greenpeace angesprochene EU- Chemikalienverordnung den Fischen nur wenig nützen, aber sie kann dem Chemiestandort Deutschland und damit der Entwicklung des Arbeitsmarktes sehr schaden. Für die Fische ist dagegen von Bedeutung, dass der Verbau der Gewässer zum Beispiel durch die Kleine Wasserkraft gemindert wird. Insbesondere darf der Verbau und damit die Zerstörung von Fischlebensräumen nicht noch weiter durch eine überproportionale Förderung über das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) gefördert werden.

Bettina Lauer
Telefon: (030) 227-52378
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