FDPFlüchtlingshilfe

Kompetente Betreuung wichtiger als Umverteilung

Nicola BeerNicola Beer ist mit den Plänen Schwesigs nicht zufrieden
28.06.2016

Kinder und Jugendliche, die als Flüchtlinge alleine nach Deutschland kommen, sollen künftig im gesamten Bundesgebiet verteilt werden. Das sieht es ein Gesetzentwurf aus dem Haus von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) vor, um das lange gerungen worden war. Für FDP-Generalsekretärin Nicola Beer greift Schwesigs Plan zu kurz. Die Freidemokratin findet, kompetente Betreuung ist wichtiger als Umverteilung.

Die Umverteilung von zentralen Erstaufnahmeeinrichtungen in andere Kommunen und Länder gab es bisher nur für erwachsene Asylbewerber. Für Minderjährige war diese Verteilung bisher verboten, weil man für sie möglichst rasch eine stabile Umgebung schaffen wollte. Das neue Gesetz sieht nun vor, dass innerhalb von zwei Wochen über den neuen Wohnort des jungen Flüchtlings entschieden werden soll.

Betreuung ist völlig unzureichend geregelt

Nicola Beer wertet diesen Ansatz als nicht ausreichend. Für sie stehen eher die Bedürfnisse der Kinder im Vordergrund: "Die Aufnahme und Betreuung der minderjährigen unbegleiteten Flüchtlinge ist völlig unzureichend geregelt und wird den spezifischen Bedürfnissen dieser jungen Flüchtlinge nicht gerecht", so ihr Urteil.

Optimale Förderung

Denn: Man habe es hier mit Kindern und Jugendlichen zu tun, "die Schreckliches vor und während ihrer Flucht erlebt haben, die traumatisiert sind und gleichzeitig voller Hoffnung, sich hier ein Leben in Frieden und Freiheit aufbauen zu können." Sie seien eine völlig inheterogene, besondere Flüchtlingsgruppe, nicht nur aufgrund ihrer unterschiedlichen Vorbildung, Sozialisierung und Erfahrungen, sondern auch aufgrund ihres unterschiedlichen Alters. "Deshalb bedürfen sie auch einer besonderen, kompetenten Betreuung, die sie psychisch stabilisiert, ihren Alltag strukturiert und für eine umgehende Sprach-, Schul- und Berufsausbildung sorgt", fordert Beer.

Die Freien Demokraten plädieren daher für eine nicht zu kleinteilige bundesweite Umverteilung auf ein Netz von Kompetenzzentren, die diesen besonderen Anforderungen gerecht werden können. Beer glaubt: "In einem solchen Kompetenzzentrum können Fachleute wie Psychotherapeuten, Sozialpädagogen und Lehrkräfte als Spezialisten Hand in Hand arbeiten und auf diese Weise eine optimale Förderung garantieren."

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