FDPÖffentlich-rechtliches Fernsehen

Kraft macht Medienpolitik von vorgestern

Thomas NückelThomas Nückel
10.06.2015

NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat beim Medienforum gefordert, die Sieben-Tage-Regel aufzuheben. Fernsehsendungen dürfen bislang, zum Schutz von Urheberrechten, nur für sieben Tage im Internet abrufbar sein. FDP-Medienexperte Thomas Nückel macht deutlich: „Die geforderte Ewigkeitsgarantie der Ministerpräsidentin für gebührenfinanzierte Medienangebote von ARD, ZDF und Co. im Internet offenbart ein Fernsehverständnis von vorgestern.“

Auch zu Hannelore Kraft sollte es sich herumgesprochen haben, dass der Erfolg von Fernsehen von Qualität und Kreativität abhängt - und nicht von ihrem Haltbarkeitsdatum, erläuterte der medienpolitische Sprecher der FDP-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag, Nückel. Der Freidemokrat verwies amerikanische Sendungen wie "House of Cards" von Netflix oder "Game of Thrones" von HBO, die weder öffentlich-rechtlich finanziert noch vermeintlich kostenfrei bis zum Sankt-Nimmerleinstag im Internet abrufbar seien. „Sie sind erfolgreich, weil sie gut sind“, unterstrich Nückel.

Selbst öffentlich-rechtliche Einrichtungen hätten bereits bewiesen, dass Kreativität zum Erfolg führen könne – „ohne breit angelegte Zwangsabnahme auf Kosten der Beitragszahler“, gab Nückel zu bedenken. Kraft solle ihr Engagement konzentrieren, „dass die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten wieder mehr Geld ins Programm und in kreative Formate stecken, und weniger in Millionenhonorare für Moderatoren, die genauso von vorgestern sind wie die medienpolitischen Ideen der Ministerpräsidentin“, erklärte der Freidemokrat.

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