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"Lesen durch Schreiben"-Methode konsequent abschaffen

schülerinFDP will "Lesen durch Schreiben"-Methode konsequent abschaffen
25.10.2017

Trotz Weisung des Schulsenators wird an einigen Hamburger Grundschulen weiter mit der umstrittenen Reichen-Methode gearbeitet, fand Bildungsexpertin Anna von Treuenfels-Frowein heraus. Dabei hat die "Lesen durch Schreiben"-Methode im Rechtschreibunterricht fatale Auswirkungen: Denn bei diesem Schreiben nach Gehör, ohne Korrektur durch den Lehrer, setzen sich im frühen Alter Rechtschreibfehler fest. "Schulsenator Rabe sollte sich deshalb nicht wundern, dass Hamburg im Ländervergleich schlecht abschneidet. Wir fordern endlich konkretes Handeln", will die FDP-Fraktionschefin ein Durchsetzen des  Verbots.

Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) hatte schon vor fast vier Jahren die sogenannte Reichen-Methode in der Hansestadt verboten. Offenbar halten sich jedoch nicht alle Hamburger Grundschulen an die Vorgaben. Die FDP hat mehrere Schulen aufgespürt, die die Methode nach eigener Aussage weiter anwenden, zum Teil mit einer simplen Recherche auf den Webseiten von Grundschulen. Die Schulbehörde weiß nach eigener Aussage von drei und damit etwa der Hälfte der von der FDP identifizierten Schulen. on den anderen Schulen, die die FDP in einem Antrag aufführt, der gerade in der Fraktion verabschiedet worden ist, weiß die Behörde offenbar nichts.

Für die FDP-Schulexpertin Anna von Treuenfels-Frowein ein Ding der Unmöglichkeit: "Da die zuständige Behörde offenbar weder die Websites der Schulen besucht, noch im Detail darüber informiert ist, was sich an den Schulen tatsächlich abspielt, muss sie eine Einzelabfrage an allen Grundschulen durchführen, um sich einen Überblick zu verschaffen", sagt sie. Außerdem fordert die FDP-Schulexpertin gemeinsam mit ihrer Fraktion ein striktes Verbot, das auch so deutlich festgeschrieben wird. "Um die Methode endlich wirksam aus Hamburgs Grundschulen zu verbannen, reichen keine Ankündigungen des Schulsenators. Vielmehr müssen effektive Maßnahmen her: Die Schulen müssen einzeln überprüft und ein wirksames Verbot in Form einer Verordnung erlassen werden." Bisher gibt es eine solche Verordnung nicht.

Angesichts der neuesten Studienergebnisse zur Rechtschreibung bei Hamburgs Grundschülern hält die Freidemokratin fest: "Einer der hintersten Plätze im Ländervergleich Rechtschreibung ist nicht zu akzeptieren“. Wer nicht richtig schreiben lerne, dem fehle eine der wichtigsten Grundlagen für das spätere Leben. "Hamburg muss dringend umsteuern", sagt von Treuenfels-Frowein. Rabe müsse sehr viel vehementer durchgreifen, als er das bisher getan habe.

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