03.11.2005FDP-FraktionBildungspolitik

PIEPER: Gütesiegel-Modellprogramm des Bundes für Kindergärten und Kindertagesstätten nötig

BERLIN. Anlässlich der Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse und ihrer Bewertung durch die Kultusministerkonferenz erklärt die Bildungsexpertin der FDP-Bundestagsfraktion, Cornelia PIEPER:

Zu viele Jugendliche in Deutschland haben zu wenig Chancen im Arbeitsmarkt. Nach wie vor sind die schulischen Defizite bei einem erheblichen Teil der Schülerinnen und Schüler zu groß. Diese Defizite hängen zu einem großen Teil vom sozialen Status der Eltern ab.
Die Chancengerechtigkeit in Deutschland muss erheblich verbessert werden. Dies kann effektiv nur am Start geschehen. Ich begrüße die Einschätzung der Kultusministerkonferenz, dass hier ein erheblicher Reformbedarf besteht.
Nun müssen aber Worten Taten folgen.
Alle Kinder müssen die Möglichkeit haben, einen Kindergarten oder eine Kindertagesstätte zu besuchen. Jedes Kind in Deutschland muss uns gleich viel wert sein.
Der Halbtagsbesuch muss in möglichst schnellen Schritten kostenlos werden. Ich fordere dazu ein umfassendes Förderprogramm des Bundes, denn die Kommunen und Länder können mit dieser Aufgabe nicht alleine gelassen werden.
Darüber hinaus brauchen wir eine Qualitätsoffensive in der vorschulischen Bildung. Die Ausbildung der Erzieher und Erzieherinnen muss zumindest auf der Leitungsebene in Zukunft auf Fachhochschulniveau erfolgen. Wir brauchen bundesweit gültige Qualitätsstandards gerade auch für die frühkindliche Bildung. Ich schlage ein durch den Bund finanziertes Modellprogramm für ein freiwilliges Gütesiegel vor, dass durch politikunabhängige Einrichtungen vergeben werden soll. Hier kann an die positiven Erfahrungen der Stiftung Warentest in Bezug auf die Weiterbildungseinrichtungen angeknüpft werden.
Angesichts der Herausforderung des internationalen Wettbewerbs, der sich wesentlich in der Bildung entscheiden wird, ist ein exzellentes frühkindliches Bildungssystem Grundlage dafür, erfolgreich bestehen zu können.

Bettina Lauer
Telefon: (030) 227-52378
pressestelle@fdp-bundestag.de

1128-pieper-pisa-ergebnisse.pdf

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