FDPGriechenland

Tsipras sollte Reformen umsetzen, statt Putin zu besuchen

Alexander Graf LambsdorffAlexander Graf Lambsdorff
18.06.2015

Der griechische Premier Alexis Tsipras reist nach Russland statt zuhause Reformen anzustoßen und setzt damit die falschen Prioritäten, konstatiert FDP-Präsidiumsmitglied Alexander Graf Lambsdorff. „Die griechische Regierung pokert weiter. Das funktioniert auch, weil die Bundesregierung weiterhin auf Kuschelkurs ist“, erklärte Lambsdorff mit Blick auf die Regierungserklärung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Merkels Regierungserklärung habe leider wieder einmal gezeigt, dass die Große Koalition den Grexit weiterhin verhindern wolle, führte Lambsdorff aus. „Anstatt ein Ultimatum zu setzen, spielt die Kanzlerin weiter auf Zeit.“ Ein Grexit bleibe politisch und ökonomisch hoch riskant, im Vergleich zur ungleich instabileren Lage des Jahres 2010 und dank des Europäischen Stabilisierungsmechanismus wäre ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone jedoch beherrschbar.

„Auch der Internationale Währungsfonds hat dies bestätigt“, führte Lambsdorff aus. Gefährlicher wäre stattdessen ein falsches Entgegenkommen gegenüber einer linkspopulistischen Regierung – denn damit werde der Euro weich und die Schaffung einer Stabilitätskultur in der Eurozone unmöglich gemacht. Der Freidemokrat verdeutlichte: „Die größte Gefahr ist heute nicht mehr ein Grexit, sondern der Verbleib eines Landes in der Währungsunion unter den falschen Bedingungen.“

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