StiftungFreihandelsabkommen

TTIP wäre ein Meilenstein des Fortschritts

Karl-Heinz PaquéKarl-Heinz Paqué beseitigt Missverständnisse um das Freihandelsabkommen TTIP
01.12.2015

Der ehemalige Wirtschaftsweise Bert Rürup hat das angestrebte transatlantische Freihandelsabkommen TTIP in einem Gutachten angegriffen. Im "Handelsblatt"-Gastbeitrag weist der liberale Wirtschaftsexperte Karl-Heinz Paqué die Kritik am Abkommen zurück. Freihandel fördere Wachstum, Wettbewerb und Wohlstand. Paqué ist überzeugt: "Es gibt starke Gründe dafür, den Freihandel weiter weltweit voranzutreiben. Wer so wie Bert Rürup meint, das sei alles nicht mehr so wichtig oder gar ein überzogenes liberales Mantra, der irrt."

Rürup führt im Gutachten als zentrales Gegenargument zu TTIP die historischen Erfahrungen aus der Frühzeit der Industrialisierung an – ein Vergleich, der in die Irre führe, stellt Paqué klar. "Europa und die USA sind heute längst hochentwickelte Wirtschaftsräume auf dem Weg in die Welt des hochspezialisierten Wissens der Informationsgesellschaft", gibt er zu bedenken. Für ihn wäre es ein Fehler, ausgerechnet in der digitalen Ära auf mehr Protektionismus und Wettbewerbsbarrieren zwischen den USA und Europa zu setzen.

Auch bei den Themen Wachstum, Schiedsgerichte und Transparenz vermisst Paqué eine sachliche Argumentation. Im Gutachten verweist Rürup sogar auf das enorme Potenzial für die deutsche Wirtschaft durch den Abbau nicht-tarifärer Handelshemmnisse. Paqué fragt: "Also: TTIP fördert das Wachstum, wir wissen eben nur nicht genau wie viel. Was ist daran eigentlich fragwürdig?" Auch die vorgesehenen Schiedsgerichte seien altbekannte und bewährte Instrumente, um Rechtsstreitigkeiten schnell beizulegen, die das staatliche Recht auf Regulierung in keiner Weise einschränken würden. Noch ein weiteres Missverständnis zum Thema TTIP schafft Paqué aus der Welt: "Die Verhandlungen sind nicht geheim und das Verhandlungsmandat ist öffentlich."

Freihandel ist Voraussetzung für künftigen Wohlstand

Der liberale Wirtschaftsprofessor fasst zusammen: "Freihandel für die Menschen ist stets ein Weg zu mehr Wettbewerb und Wohlstand. Das wissen inzwischen auch viele große Schwellenländer dieser Welt, die sich in die globale Arbeitsteilung integrieren, allen voran China und Indien." In der großen Exportnation Deutschland dürfe dies nicht in Vergessenheit geraten. "Liberalismus im Welthandel ist kein Luxus, sondern die Voraussetzung für künftige Prosperität", verdeutlicht er.

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