StiftungTerrorismus

IS wird in Pakistan immer aktiver

Pakistan
15.12.2015

In einem Bericht für "freiheit.org" nimmt Almut Besold, Projektleiterin der Stiftung für die Freiheit in Pakistan, eine Bestandsaufnahme der IS-Terrormiliz in Pakistan vor. Sie stellt fest: Die Gruppe spiele im Land eine immer größere Rolle, auch wenn Zahlen belegten, dass Pakistaner die Unterstützung von islamistischen Extremisten jeglicher Art immer kritischer sähen. Während die Bevölkerung versuche, der öffentlichen Sicherheit höchste Priorität einzuräumen, fänden die Terroristen immerhin Gehör, insbesondere bei jungen Menschen ohne Zukunftsperspektive.

Generell seien Experten der Auffassung, dass Pakistan ein fruchtbarer Boden für den IS sei, berichtet Besold: "Immerhin sind laut einer Umfrage neun Prozent der Pakistaner für den 'Islamischen Staat' und 28 Prozent gegen ihn. 62 Prozent jedoch haben keine dezidierte Meinung." In einem Land mit Massenarmut und einem hohen Stellenwert von Religion könne dies bedeuten, dass sich die Zahlen rasch zugunsten des IS ändern könnten, mahnt die Stiftungsexpertin.

Junge Menschen sind der Schlüssel

"Nicht unterschätzt werden darf die Tatsache, dass zwei Drittel der pakistanischen Bevölkerung weniger als 30 Jahre alt sind und die meisten von ihnen keine Zukunftsperspektive haben", gibt Besold zu bedenken. Es stehe zu erwarten, dass Pakistan langfristig Afghanistans Abwegen folgen werde. "Dort erhöht sich die Anzahl der IS-Kämpfer rasch, da viel Geld – die Rede ist von 500 Dollar pro Monat und Kämpfer – geboten wird. Die Kämpfer sind fast durch die Bank junge Erwachsene, die leicht zu mobilisieren sind und die letztlich lediglich ein Auskommen haben möchten."

Neben der militärischen Bekämpfung der IS-Miliz biete die Eröffnung von Perspektiven für die Jugend langfristige Hoffnung, findet Besold. Sie verweist auf eine Resolution des UN-Sicherheitsrats zu den Themen Jugend, Frieden und Sicherheit: "Junge Menschen sollen nicht länger als Sicherheitsbedrohung wahrgenommen werden, sondern als Menschen, die gewalttätige Konflikte transformieren können. Das ist ein erster Schritt auf dem richtigen Weg."

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