FDPDigitalisierung und Beschäftigung

Arbeitnehmer mit digitaler Weiterbildung in die Zukunft führen

Die Freien Demokraten fordern ein digitales Lernprogramm als App für ArbeitnehmerDie Freien Demokraten fordern ein digitales Lernprogramm als App für Arbeitnehmer
02.08.2018

Die Digitalisierung aller Lebensbereiche schreitet voran. Im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung brechen Martin Hagen, Thomas Sattelberger und Johannes Vogel eine Lanze für lebenslanges Lernen und legen hierzu konkrete Forderungen vor. Es geht unter anderem um einen "Digitalführerschein" für die neue Ära: Mit einem Lernprogramm als App, der Arbeitnehmer mit dem A und O von Algorithmen, Programmieren und Co. vertraut macht. "Natürlich mit Zertifikat und Bildungsgutschein für Mitmacher und Unterstützer, das wäre ein Appetitmacher", erläutert der bayerische FDP-Bundestagsabgeordnete und Ex-Topmanager Thomas Sattelberger.

Diese App wäre nur der Anfang, betont Sattelberger: "Die Bundesrepublik braucht ein zweites Bildungssystem." Es müsse verhindert werden, dass Beschäftigte, die ihre erste Ausbildung schon hinter sich haben, mit 35, 45 oder 55 Jahren den Anschluss verlieren. Derzeit nehme nur jeder dritte Arbeitnehmer an Weiterbildungen teil. Der liberale Arbeitsmarktexperte Johannes Vogel fordert die Bundesregierung deshalb auf, konsequent gegenzusteuern und es Beschäftigten zu ermöglichen, einen Teil ihres Gehalts steuerfrei ansparen zu können, um es für ihre Weiterbildung zu verwenden. Darüber hinaus sollte eine Mischung "aus Kredit und Zuschuss" als eine Art BAföG in der Mitte des Lebens die berufliche Umorientierung erleichtern.

Nicht nur bei der Bildung wollen die Freien Demokraten ansetzen: Damit die Wirtschaft wettbewerbsfähig und dynamisch bleibt, will die FDP Bayern mit "Bavarian Valleys" digitale Freiheitszonen einrichten, in denen Startup-Unternehmen optimale Rahmenbedingungen genießen. Mit modernster Infrastruktur, schnellen Netzen und entbürokratisierten Bauverfahren sowie einer Reduzierung des Dickichts an Regulierungen sollen innovative junge Unternehmen angelockt und unterstützt werden. Die Aufwertung dieser Regionen soll es jungen Firmen erleichtern, an Kapital und Personal zu kommen, verdeutlicht FDP-Spitzenkandidat Martin Hagen. "Wenn bisher Kolbermoor auf dem Briefkopf der Firma steht, zucken Investoren vielleicht mit den Schultern, weil sie den Ort nicht kennen. Und Bewerber auch", konstatiert Hagen. Mit dem Ruf einer digitalen Freiheitszone könne sich das schnell ändern. (ch)

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