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Bahr: Organspende ist ein Lebensretter

Ärztin mit Patient
18.06.2013

Der Gesundheitsminister will der sinkenden Spendebereitschaft mit einer neuen Kampagne und mehr Sicherheit begegnen.

Im ersten Quartal 2013 ist die Organspendebereitschaft nach neusten Untersuchungen um über 18 Prozent zurückgegangen. Gesundheitsminister Daniel Bahr will diesem besorgniserregenden Trend jetzt mit einer neuen Kampagne begegnen. Dabei werben Sportler und Schauspieler für den Organspendeausweis. Bahr erklärte im "ZDF-Morgenmagazin", dass mit der Kampagne Sorgen und Ängste, die durch Unwissenheit entstehen, ausgeräumt werden sollten.

Manipulationen sollen strafbar sein

Bis Ende des Jahres sind alle Krankenkassen verpflichtet, ihren Versicherten eine Aufforderung und Informationen zum Thema Organspende zukommen zu lassen. Außerdem steht eine Überarbeitung des Transplantationsgesetzes noch in der laufenden Legislaturperiode auf der Agenda der Regierung. Damit sollen Manipulationen, wie sie Anfang des Jahres in Kliniken in Regensburg und Göttingen vorgekommen waren, künftig unter Strafe gestellt werden.

Es gebe darüber hinaus mittlerweile in jedem Krankenhaus einen Transplantationsbeauftragten, unangekündigte Kontrollen und eine systematische Überprüfung aller Zentren. Bahr erklärte, dass er sich aufgrund der strengen Kriterien und sicheren Rechtslage in Deutschland vorbehaltlos für die Organspende ausspreche.

Spendeentscheidung selbst treffen

Das Transplantationssystem werde von staatlicher Seite kontrolliert, betonte der Minister. In den Aufsichtsgremien der Deutschen Stiftung Organspende seien Vertreter des Staates und auch die Richtlinien für die Wartelistenpositionen unterlägen der Rechtsaufsicht des Gesundheitsministeriums, so Bahr.

Bahr riet den Menschen dazu, die Entscheidung über ihre Organspendebereitschaft frühzeitig zu treffen, um diese Entscheidung nicht im Ernstfall den Angehörigen aufzubürden. "Organspende ist Lebensretter", stellte der Minister klar.

Chance für schwerkranke Mitmenschen

„Jede Bürgerin, jeder Bürger ist ein potenzieller Spender und sollte wissen, dass auch sein Leben einmal von einer Spende abhängen könnte“, erklärte die Expertin der FDP-Fraktion für Transplantationsmedizin, Gabriele Molitor. Die freiwillige Entscheidung für eine Organspende sei damit auch eine weitere Chance für einen schwerkranken Mitmenschen. Derzeit stehen mehr als 12.000 Menschen auf der Warteliste für eine Organtransplantation. „Auch der fortschrittlichsten Medizin sind irgendwann Grenzen gesetzt, wenn es keine Bereitschaft der Bürger gibt, einen Organspendeausweis bei sich zu führen, um sich nach dem Tod als Spender zur Verfügung zu stellen“, mahnte Molitor.

Am 1. Juni ist Tag der Organspende. Hier finden Sie weitere Informationen zu den Informationsangeboten des Bundesministeriums für Gesundheit und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Sie können auch direkt online einen Organspendeausweis ausfüllen und ausdrucken.

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