StiftungEuropameisterschaft 2016

Bei Chancengleichheit hat Frankreich Luft nach oben

Klassenzimmer
27.06.2016

Während der Europameisterschaft berichtet "freiheit.org" über Gesellschaft und Politik im EM-Gastgeberland. In der jüngsten Auflage der Frankreich-Reihe nimmt Peter Altmiks vom Liberalen Institut das dortige Bildungswesen unter die Lupe. Er stellt fest: Das französische Bildungssystem habe zwar den Anspruch, der Chancengleichheit einen hohen Wert einzuräumen. Mit Blick auf Selektionsmechanismen wie Wohnortprinzip, Privatschulbesuch, Auswahl nach Noten und Lehrerurteil und Ausleseprüfungen durchleuchtet Altmiks allerdings Strukturen, die den Kindern der französischen Eliten den Weg an die Spitze der Gesellschaft ebnen.

Das Verteilungssystem für Grund- und Sekundarschulen orientiere sich am Wohnort, erklärt Altmiks. "Hier wird die ethnische, soziale und kulturelle Abgrenzung der einzelnen Stadtteile ersichtlich und beeinflusst die Zusammensetzung der Klassen", gibt er zu bedenken. Mittels Privatschulen könnten Eltern dem Wohnortprinzip jedoch ausweichen und bessere Bedingungen für ihre Kinder sichern.

Ähnlich wie in Deutschland hätten auch die PISA-Ergebnisse in Frankreich einen starken Zusammenhang des Bildungsniveaus mit der sozialen Herkunft bei nur mittelmäßiger Leistung gezeigt, so der Stiftungsexperte weiter. "Die Selektion in den Schulen hat einen signifikanten Einfluss auf den Zugang zu den Elitehochschulen. Und Frankreichs Führungskräfte in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft rekrutieren sich nun mal in erster Linie aus den Elitehochschulen", betont er.

Lesen Sie hier die gesamte Analyse.

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