22.01.2003FDP-FraktionBildungspolitik

HARTMANN: Bulmahn endlich in der Realität angekommen

BERLIN. Zu der Äußerung von Bundesministerin Edelgard Bulmahn, dass die hohen Abbrecherquoten an deutschen Hochschulen besorgniserregend seien, erklärt der bildungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Christoph HARTMANN:

Wenn Frau Bulmahn jetzt die Abbrecherquoten an deutschen Hochschulen als besorgniserregend bezeichnet, dann frage ich mich, was sie in den letzten vier Jahre wahrgenommen hat, denn diese Zahlen sind durchaus nicht neu.
Bereits die OECD-Studie hat uns gezeigt, dass nur 19 Prozent eines Altersjahrgangs in Deutschland einen Fachhochschul- oder Universitätsabschluß machen, wogegen der Durchschnitt in den OECD-Staaten bei 26 Prozent liegt.
Um mittelfristig im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, braucht Deutschland viele hoch qualifizierte und gut ausgebildete junge Leute. Deshalb ist die Steigerung der Studienabgängerquote von zentraler Bedeutung.
Die Zahlen zeigen aber deutlich, dass die Bildungspolitik der rot-grünen Regierung an dieser Stelle versagt hat.
Erfreulich ist, dass Frau Bulmahn endlich in der Realität angekommen ist und die Brisanz dieser Zahlen erkannt hat. Ihre Vorschläge zeigen dagegen aber weiterhin, dass die Regierung keine zukunftsweisenden Konzepte vorzuweisen hat.
Denn jetzt, wo ihr die Ergebnisse ihrer verfehlten Politik präsentiert werden, reagiert Frau Bulmahn einzig und allein mit ihrem "Pakt für die Hochschulen", den sie mit den Ländern abschließen will, der aber völlig inhaltsleer bleibt. Dazu können wir nur sagen: "Nicht nach Pakten rufen, sondern Fakten schaffen, Frau Bulmahn!"
Die FDP hingegen fordert nicht erst seit heute den verstärkten Ausbau der Fachhochschulen und insbesondere in den geisteswissenschaftlichen Fächern frühzeitige Orientierungskurse und zahlreiche Praktika, um konkrete Studienfächer aus dem Elfenbeinturm zurück in die Realität zu holen.

Holger Schlienkamp - Telefon [030] 227-59461 - pressestelle@fdp-bundestag.de

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