25.06.2003FDP-FraktionBildungspolitik

HARTMANN: Erste Beispiele für Nationale Bildungsstandards sind Armutszeugnis

BERLIN. Zur Vorstellung erster Beispiele für nationale Bildungsstandards durch die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Karin Wolff, erklärt der bildungspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Christoph HARTMANN:

PISA hat uns die Notwendigkeit nationaler Bildungsstandards für die Qualitätssicherung unserer Bildung gezeigt.
Inzwischen diskutieren wir seit eineinhalb Jahren über mögliche Maßnahmen und Umsetzungen von Verbesserungen, bisher ohne konkrete Ergebnisse.
Die Tatsache, dass die KMK nun stolz verkündet, erste Beispiele erarbeitet zu haben und nächstes Jahr konkrete Standards für die Grundschule vorlegen zu wollen, ist ein Armutszeugnis.
Der Abstimmungsprozess in der KMK dauert zu lang und das Einzige, worauf man sich einigen konnte, ist ein kleinster gemeinsamer Nenner. Für das Fach Deutsch als Kompetenzbereich das Kennen eines "Spektrums tradierter und aktueller Literatur" zu definieren, hat nichts mit Bildungsstandards zu tun.
Die KMK stellt damit wieder einmal unter Beweis, dass ihre Handlungsunfähigkeit unter anderem durch das Einstimmigkeitsprinzip eingeschränkt ist.
Nur in Deutschland sollen die Standards schulformbezogen eingerichtet werden und die Überprüfung der Standards durch die Länder stattfinden. Damit setzt die KMK internationalen Entwicklungen Kleinstaaterei und Pfründesicherung entgegen.

Wenn das alles ist, was die KMK uns zu bieten hat, dann scheint sie den Herausforderungen unseres Bildungssystems nicht gewachsen zu sein.

Holger Schlienkamp - Telefon [030] 227-52378 - pressestelle@fdp-bundestag.de

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