28.01.2003FDP-FraktionFamilienpolitik

HAUPT: Führerschein mit 17 ist kontraproduktiv

BERLIN. Zu den erneuten Überlegungen im Bundesverkehrs-ministerium, das begleitete Autofahren für 17-Jährige einzuführen, erklärt der kinder- und jugendpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Klaus HAUPT:

Die FDP ist für die Verbesserung der Mobilität von Jugendlichen, insbesondere, wenn es um ihre Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt geht. Eine generelle Absenkung des Führerschein-alters ist aber wenig sinnvoll. Die bisher vorgebrachten Argumente, die auf die Situation in den USA oder Schweden Bezug nehmen, sind auf Deutschland mit seiner vielfach höheren Verkehrsdichte nicht ohne weiteres übertragbar. Eine Erhöhung der Fahrsicherheit ist durch den Führerschein mit 17 keineswegs zu erwarten.
Unfälle der 18- bis 25-Jährigen sind weniger auf fehlende Fahrpraxis als vielmehr auf unterschiedliche Formen der Selbstüberschätzung, mangelndes Urteilsvermögen und zu geringes Verantwortungsgefühl zurückzuführen. Fehlende Reife läßt sich aber nicht durch den Führerschein mit 17 ersetzen. Das Fahren mit Begleitung wäre schwer kontrollierbar und würde das Mobilitätsproblem der meisten Jugendlichen nicht lösen, sondern nur die Rolle der Eltern vom Chauffeur zum Co-Chauffeur verändern.
Sinnvoller erscheint es, die schon heute auf Antrag in behördlicher Einzelentscheidung erteilten Ausnahmegenehmigungen, die den Führerscheinerwerb schon ab 16 Jahren ermöglichen, in einem festen Katalog angemessener Ausnahmetatbestände wie Fahrten zur Schule und zum Ausbildungsplatz im Führerscheinrecht zu verankern. Damit wird es auch noch nicht volljährigen Jugendlichen besonders auf dem Land möglich, ihren Ausbildungs- oder Arbeitsplatz mit dem PKW zu erreichen.

Bettina Lauer - Telefon [030] 227-55736 - pressestelle@fdp-bundestag.de

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