13.05.2015FDPAsylpolitik

LAMBSDORFF: Union muss europäische Parteifreunde bei Flüchtlingsverteilung in die Pflicht nehmen

Berlin. Zur Einwanderungsagenda der EU-Kommission erklärt der Vizepräsident des Europäischen Parlaments und Vorsitzende der FDP im Europäischen Parlament FDP-Präsidiumsmitglied ALEXANDER GRAF LAMBSDORFF:

„Die Freien Demokraten fordern schon seit Jahren einen gesamteuropäischen Verteilungsschlüssel für schutzbedürftige Flüchtlinge. Es kann nicht sein, dass sechs EU-Staaten 80 Prozent aller Flüchtlinge aufnehmen. Davon würden nicht nur die Staaten profitieren, die eine Außengrenze im Mittelmeerraum haben, sondern auch Deutschland, das heute überproportional viel Asylbewerber aufnimmt. Mit einem Verteilerschlüssel werden nämlich auch die Mitgliedsstaaten gefordert, die heute fast keine Asylbewerber aufnehmen. Leider stehen die Innenminister zahlreicher Mitgliedstaaten bei dem Thema mit beiden Beinen auf der Bremse, allen voran die Briten.

Die Union muss ihre konservativen Parteifreunde in Europa endlich in die Pflicht nehmen und für die Einführung fester Quoten sorgen. Nur so werden wir eine solidarische und gerechte Verteilung der Flüchtlinge in Europa erreichen. Wie bei dem Verteilungssystem zwischen den Bundesländern in Deutschland sollten dabei Bevölkerungszahl und wirtschaftliche Leistungskraft ausschlaggebend sein.

Letztlich brauchen wir auch eine Migrationspolitik für diejenigen, die zu unserer Wirtschaft beitragen können und wollen. Talentierte Menschen aus allen Teilen der Welt sollten die Chance erhalten, aktiv an unserer Gesellschaft mitzuwirken. Daher brauchen wir ein europaweites System nach dem Vorbild der Einwanderungsverfahren in Australien oder Kanada. Dort wird die Nachfrage auf dem nationalen Arbeitsmarkt mit dem Angebot von Fachkräften aus der ganzen Welt bedient.“

 

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