07.12.2010FDP

LINDNER: Zukunftsprognosen beschäftigen FDP-Grundsatzkommission

FDP-Sprecher WULF OEHME teilt mit:

Berlin. Die Programmkommission der FDP hat heute ihre Arbeit am neuen Grundsatzprogramm fortgesetzt. Auf Einladung von FDP-Generalsekretär CHRISTIAN LINDNER haben PROF. PETER WIPPERMANN (Trendbüro Hamburg), PROF. DR. MICHAEL HEISE (Leiter Economic Research & Corporate Development der Allianz SE, München) und DR. STEFAN BERGHEIM (Direktor des Zentrums für sozialen Fortschritt, Frankfurt/Main) mit der Kommission über die Perspektiven für Deutschland 2030 diskutiert.

Generalsekretär CHRISTIAN LINDNER erklärte zu Beginn der dritten Sitzung: "Wir wollen politische Herausforderungen aus der Perspektive des Jahres 2030 diskutieren. Das gibt auch der Tagespolitik Orientierung."

Vier globale Megatrends stellte der Chefvolkswirt und Zukunftsforscher der Allianz SE, MICHAEL HEISE, mit Blick auf das Jahr 2030 in den Mittelpunkt - eine tiefgreifende Gewichtsverschiebung in der Weltwirtschaft, den demographischer Wandel, die Digitalisierung und den Klimawandel. "Auf all diesen Gebieten muss Europa seinen gestaltenden Einfluss jetzt wahrnehmen - solange er noch gegeben ist", so HEISE. Eine Boomnation wie China werde nicht auf Deutschland warten.

"Wir stehen vor einem Strukturwandel, der mit dem Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft zu vergleichen ist", erklärte Trendforscher PETER WIPPERMANN. Ausgehend von vier Variablen - dem sozialen, technologischen, ökonomischen und kulturellen Wandel - sei deutlich erkennbar, dass die Komplexität der Gesellschaft steige. Gleichzeitig nehme das Polarisierungspotential zu - zwischen alten und neuen Industriezweigen, zwischen analogen und digitalen Medien, zwischen alten und jungen Menschen. Viele Bürger verfielen angesichts dieser Herausforderungen in Nostalgie oder Zukunftsangst. Von einer liberalen Partei erwarte er, die Freude an Neuem wieder zu wecken und Wandel aktiv zu gestalten.

Die Definition und Messbarkeit von Fortschritt betonte STEFAN BERGHEIM vom Zentrum für sozialen Fortschritt: "Einkommen, Gesundheit, Bildung und Umwelt sind die vier wichtigsten Fortschrittsindikatoren". Beim Fortschrittsindex 2008 komme Deutschland nur auf Platz 18, was BERGHEIM mit dem schwachen Bildungssektor erklärte. Der Bildungsbereich müsse deutlicher gefördert werden, um international Schritt halten zu können.

Mit der im Januar 2011 stattfindenden vierten Sitzung der Programmkommission wird die Arbeit der Kommission in eine dritte Phase eintreten. Dann werden die Fokussierung von Themen und die Erarbeitung von Thesen im Vordergrund stehen. Die bisherigen Termine dienten der Orientierung. Im Umfeld der dritten Sitzung haben bereits zehn Programmforen ihre Arbeit aufgenommen, die die Kommission nach Vorbild von Enquete-Kommissionen fachlich beraten.

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