FDP-FraktionFachkräftemangel

Migrationsbericht stützt FDP-Position

Serkan TörenSerkan Tören
03.03.2013

Deutschland ist ein attraktives Einwanderungsland. Im Jahr 2010 hat es fast eine Million Zuwanderer nach Deutschland gezogen, 20 Prozent mehr als im Jahr davor. Für FDP-Integrationspolitiker Serkan Tören wies darauf hin, dass insbesondere EU-Ausländer und Hochqualifizierte in deutlich höherer Zahl gekommen sind. Der aktuelle Migrationsbericht der Bundesregierung bestätigt die liberalen Ansätze, die einen gesteuerten Zuzug nach Deutschland und humanitäre Hilfe miteinander verbinden, meint auch Miriam Gruß.

„370 Hochqualifizierte und 317 Forscher, die im Jahr 2011 hierher gekommen sind, das ist einfach zu wenig für den Wirtschafts- und Bildungsstandort Deutschland“, betonte die bayerische FDP-Generalsekretärin gleichwohl."Wir müssen Deutschland attraktiver für Fachkräfte machen und Barrieren weiter abbauen. Die FDP fordert hier schon lange ein Punktesystem und niedrige Zugangsvoraussetzungen“, so Gruß. Der schnellste und beste Weg, Migranten in unsere Gesellschaft zu integrieren, sei der Arbeitsmarkt.

Bund fördert Integrationskurse in hohem Maß

Der integrationspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Serkan Tören, hob in diesem Zusammenhang hervor, dass Schwarz-Gelb bereits im Oktober vergangenen Jahres Sprachkurse für zuwandernde Fachkräfte beschlossen habe, die über das B1-Niveau hinausgehen. Adressaten dieser Kurse sind vor allem Ärzte, Ingenieure und IT-Experten, für die bislang entsprechende Angebote fehlten. Der Bund investiert ab 2013 jährlich bis zu vier Millionen Euro in die Sprachförderung für Fachkräfte. "Auch die bewährten Integrationskurse fördert der Bund weiterhin in einem höheren Maße als jede vorherige Bundesregierung", so Tören.

„Die Arbeitslosenquote ist stabil niedrig, die Wirtschaft trotzt dank der guten Politik von Schwarz-Gelb der Krise. Es ist sinnvoll, Migranten einen schnellen Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen und ihnen gezielte Qualifizierung für die deutschen Arbeitsmarktbedürfnisse zu ermöglichen“, sagte Gruß, die auch Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales des Deutschen Buindestages ist.

Illegale Einwanderung-Situation verbessern

Mit Blick auf die Zunahme der illegalen Einwanderung forderte die Liberale: Es dürfe uns nicht kalt lassen, wenn immer mehr Menschen illegal nach Deutschland kommen. „Die FDP hat durchgesetzt, dass illegal in Deutschland lebende Kinder, die hier zur Schule gehen, von ihren Lehrern nicht mehr an die Ausländerbehörden gemeldet werden müssen. Kinder haben einen unverrückbaren Anspruch auf Bildung, damit sie ihr Leben eigenverantwortlich gestalten können. Wir sollten auch die Stellung von Ärzten, die illegal in Deutschland lebende Menschen behandeln, verbessern", so die FDP-Politikerin.

Hintergrund

Deutschland hat als Zuwanderungsland an Attraktivität gewonnen und punktet zunehmend auch bei hoch qualifizierten Ausländern. Im Jahr 2011 zogen laut "Migrationsbericht 2011" der Bundesregierung 960.000 Personen nach Deutschland. Im Vergleich zu 2010 ist das ein Anstieg um 20 Prozent. Nach dem Bericht gab es 2011 insgesamt 280.000 mehr Zuzüge als Fortzüge.

Erhebliche Fortschritte machte die Bundesregierung bei der Anwerbung von hoch qualifizierten Kräften und Forschern, auch wenn die Zahlen noch gering sind. Die Zahl von Hochqualifizierten stieg 2011 um 69 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die der Akademiker verschiedener Berufe verdoppelte sich auf 6536 Personen. Noch nicht erfasst sind die Effekte der erst 2012 beschlossenen EU-Blue-Card für hoch qualifizierte Fachkräfte.

Allein die seit 1999 zugewanderten Fachkräfte aus technischen, naturwissenschaftlichen und medizinischen Berufen tragen jedes Jahr 13 Milliarden Euro zur Wertschöpfung bei. Das ist das Ergebnis von Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

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