FDPEntwicklungspolitik

Niebel und Gates: Gemeinsam gegen den Hunger

Dirk NiebelDirk Niebel
12.03.2013

Das Entwicklungs- ministerium, die Bill & Melinda Gates Stiftung und Vertreter der Wirtschaft haben beschlossen, 80 Millionen Euro in die Bekämpfung des weltweiten Hungers zu investieren. Entwicklungsminister Dirk Niebel erklärte, dass die Bündelung der Kräfte zur effektiven Hungerbekämpfung notwendig sei. Bill Gates lobte die Führungsrolle Deutschlands in der globalen Entwicklung.

Die zirka 80 Millionen Euro, die bereit gestellt werden sollen, setzen sich aus rund 20 Millionen Euro vom BMZ, rund 20 Millionen Euro von der Bill & Melinda Gates Stiftung und weiteren 40 Millionen Euro von der deutschen, europäischen und internationalen Wirtschaft zusammen. "Zwei Milliarden mangelernährte Menschen weltweit sind ein Skandal", stellte der Entwicklungsminister klar. Gerade Mangelernährung im Kindesalter könne dauerhafte gesundheitliche Schäden verursachen. "Deshalb bündeln wir gemeinsam mit Bill Gates und der Wirtschaft die Kräfte gegen den Hunger in der Welt."

Das Entwicklungsministerium vereinbarte mit den Wirtschaftsvertretern des "German Food Partnership", dass gemeinsam die Produktion von Grundnahrungsmitteln gefördert werden soll. Durch gezielte Forschung soll der Nährwert dieser Nahrungsmittel gesteigert werden. Niebel erläuterte: "Mit diesen Projekten setzt das BMZ ein Zeichen im Rahmen seines Engagements in der G8-‚New Alliance for Food Security and Nutrition‘ und im Rahmen der globalen ‚Scaling Up Nutrition‘-Initiative."

Auch die Kooperation mit der Gates-Stiftung wird vertieft. Gemeinsam soll die Produktivität in der Landwirtschaft verbessert werden, um so insbesondere den Ertrag für Kleinbauern und deren Familien zu verbessern. "Die Entwicklungsinvestitionen und Partnerschaften mit der Privatwirtschaft haben dabei geholfen, viele erfolgreiche Programme zu finanzieren und Millionen Menschen aus Hunger und Armut zu holen", erklärte Bill Gates, Gründer der Gates-Stiftung. In den vergangenen 15 Jahren seien große Fortschritte erzielt worden, die Zahl der Menschen in absoluter Armut habe sich halbiert. "Durch das Setzen klarer Ziele, wie eines globalen Produktivitätsziels in der Landwirtschaft, können wir weiterhin wirklichen Fortschritt leisten und Leben retten", unterstrich Gates.

Hintergrund:

Gleichzeitig initiiert das BMZ im Austausch mit Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Partnerorganisationen einen Prozess, um Richtlinien zur Zusammenarbeit mit der Agrar- und Ernährungswirtschaft zu formulieren. Die Gates-Stiftung hat Zuschüsse bereitgestellt, um internationale Richtlinien für angemessene und verantwortliche Marketingpraxis und messbare Ziele und Größen zu entwickeln, mit denen das Verhalten von Unternehmen der Ernährungs- und Getränkeindustrie bewerten werden kann. Dadurch soll der Zugang zu guter Ernährung verbessert werden.

Bereits am 6. April 2011 hatte das BMZ mit der Bill & Melinda Gates Stiftung eine Vereinbarung zur engeren Zusammenarbeit getroffen. Das „Memorandum of Understanding“ umfasst die Bereiche ländliche Entwicklung, Gesundheit, Trink- und Abwasser, Stadtentwicklung sowie Mikrofinanzen. Basierend auf dieser Vereinbarung setzen BMZ und die Gates Stiftung Projekte in Entwicklungsländern um.

Die „German Food Partnership“ ist ein Bündnis von etwa 35 deutschen und europäischen Unternehmen und Verbänden, die unter Schirmherrschaft des BMZ einen konzertierten Einsatz zur Förderung der Agrar- und Ernährungswirtschaft in den Kooperationsländern des BMZ leisten. Sie wurde im Juni 2012 gegründet. Die Wirtschaft konkretisiert in diesem Bündnis ihre Selbstverpflichtung zur Erreichung der Millenniumsziele und unterstützt ein nachhaltiges Wachstum der Agrarwirtschaft unter Berücksichtigung der Belange von kleinbäuerlichen Familien, Umwelt und im Einklang mit den nationalen Strategien der Partnerländer.

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