OTTO: ARD und ZDF sind lernunfähig
BERLIN. Zu Presseberichten über neue Unterhaltungsformate im
öffentlich-rechtlichen Fernsehen erklärt der Medienexperte der
FDP-Bundestagsfraktion Hans-Joachim OTTO:
Es ist nicht nachzuvollziehen, dass die öffentlich-rechtlichen
Rundfunkanstalten nicht aus ihren Fehlern lernen. Schlechte Kopien von
ausgelutschten Formaten wie Kuppel- und Castingshows gehören nicht ins gebührenfinanzierte Fernsehen. Die Zuschauer haben nicht erst beim Quotenflop "Bruce" gezeigt, dass sie das genauso sehen.
Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist es, qualitativ
hochwertige Bildungs-, Informations-, Kultur- und natürlich auch
Unterhaltungsprogramme anzubieten. Bei Formaten wie "Ich weiß, wer gut für Dich ist" oder dem geplanten Musical-Casting im ZDF lässt sich
dagegen kein qualitativer Mehrwert erkennen, der eine
Gebührenfinanzierung rechtfertigt.
Ich fordere die Programmverantwortlichen und die Gremien von ARD und ZDF auf, sich endlich wieder zu dem von ihnen selbst ständig vorgebrachten Grundsatz des "Public-Value" zu bekennen. Genügend Beispiele wie "Gustloff" und "Contergan" beweisen, dass dies auch im
Unterhaltungsbereich möglich ist.376-otto-unterhaltungsformate_ard_zdf.pdf