PARR: Frühstart aus Bayern - am stoiberschen Wesen wird die Sport-Welt nicht genesen!
BERLIN. Anlässlich der Vorstellung eines Gesetzentwurfes des Landes Bayern zur Bekämpfung von Doping erklärt der sportpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Detlef PARR:
Nun glaubt sich Bayern am Ziel: Im Alleingang und ohne die Ergebnisse der Anhörung im Sportausschuss des Deutschen Bundestages am 27. September abzuwarten präsentiert uns der Freistaat einen Entwurf, der ohne Absprache mit dem autonomen Sport die Lösung des Dopingproblems beinhalten soll. Ich befürchte, dass dieser Schnellschuss einen ähnlichen Erfolg haben wird wie die bayerischen Bemühungen im jüngsten Gammelfleischskandal.
Die aktuellen Hausdurchsuchungen und Razzien im Fall Jan Ullrich zeigen, dass der Staat im Kampf gegen Doping nicht zahnlos ist. Er kann sehr wohl tatkräftig handeln. Wir brauchen allerdings eine Verschärfung und Präzisierung bei den bestehenden Gesetzen und einen konsequenten Vollzug. Hier könnte Bayern gerne vorangehen: mit der Einrichtung einer Schwerpunktstaatsanwaltschaft Doping angedockt an bereits bestehende Schwerpunktstaatsanwaltschaften wie etwa gegen Wirtschaftskriminalität.
Bayerische Alleingänge helfen nicht weiter, nationale Alleingänge sind nicht der richtige Weg. Wir brauchen endlich international einen Konsens bei der Bekämpfung von Doping.