30.05.2009FDP-FraktionSucht- und Drogenpolitik

PARR: Statt Schockbildern auf Zigarettenschachteln zielgruppenorientierte Aufklärung

BERLIN. Anlässlich des Weltnichtrauchertages und der Diskussion über Bildwarnhinweise auf Zigarettenpackungen erklärt der sucht- und drogenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Detlef PARR:

Die FDP-Bundestagsfraktion begrüßt die im Mai 2009 im Sucht- und Drogenbericht der Bundesregierung belegte sinkende Zahl jugendlicher Raucher. Sie fordert, diesen positiven Trend weiter zu unterstützen. Information und Aufklärung wirken langfristig und nachhaltig. Mit Aufklärung und Prävention sind wir auf dem richtigen Weg. Die bisherigen Kampagnen wirken.

Die Zahl der jugendlichen Raucher im Alter zwischen 12-17 Jahren beträgt aktuell 15,4 Prozent. 2001 lag diese Quote noch bei über 27 Prozent. Der Anteil Jugendlicher, die noch nie geraucht haben, steigt. 2008 waren es über 60 Prozent.

Die Frage, ob schockierende Bilder als Mittel der Wahl zur Gesundheitsvorsorge ähnlich erfolgreich sein können, muss sich vor allem vor dem Hintergrund fehlender Daten stellen. "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte", so das Motto des diesjährigen Weltnichtrauchertages. Dieses geflügelte Wort führt aber in die Irre.
Ein Angstappell alleine ist noch kein Garant für die Wirksamkeit einer Botschaft.

Abschreckende Bilder auf Zigarettenpackungen werden von den Rauchern zwar zur Kenntnis genommen, aber sie halten einen Raucher nicht wirklich vom Konsum ab. Hingegen können aufklärende Gespräche über die gesundheitlichen Folgen von Tabakkonsum verhindern, dass jemand zur Zigarette greift und Raucher wird. Das gilt vor allem für die wichtigste Zielgruppe der Prävention, für Kinder und Jugendliche.
Erwachsene müssen sich ihrer Vorbildfunktion bewusst werden und verantwortlich handeln. Unbedachtes Rauchen im Beisein der Kinder und Jugendlichen vermittelt zu sehr den Eindruck, es sei unbedenklich.
609-parr-weltnichtrauchertag.pdf

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